Shell-Aktie: Die fetten Jahre sind noch nicht vorbei

Am Mittwoch zeigen sich Aktionäre von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) erfreut und heben das Papier um +2% auf 58,93 US$ an. Hintergrund sind sehr gute Nachrichten für die Anteilseigner. Bahnt sich hier die nächste Rallye an?

Shell vorgestellt
Der britisch-niederländische Mineralöl- und Erdgasproduzent Royal Dutch Shell zählt zu den Super Majors der Branche. Sein Produktions- und Vertriebsnetzwerk erstreckt sich über mehr als 140 Länder und beschäftigt 86.000 Mitarbeiter. Der Firmensitz ist in London, dasselbe gilt für die Hauptnotierung an der London Stock Exchange (LSE). Der Öl-Multi bringt ein Börsengewicht von 173 Milliarden Pfund (ca. 186 Milliarden €) auf die Waage und ist damit eines der größten Rohstoffkonzerne der Welt.

Noch mehr Shareholder-Value

Hinter dem jüngsten Kursanstieg der Shell-Aktie verbirgt sich vor allem die Nachricht, die am Dienstag auf der Investoren-Konferenz des Konzerns in New York bekannt wurde: Es soll noch mehr Geld für Shareholder-Value-Programme geben.

So soll die Dividende des Ölriesen aufgrund der sehr guten Ergebnisse um +15% steigen. Dies betrifft bereits die Zwischendividende, welche im Sommer gezahlt wird. Zudem plant Shell weitere massive Aktienrückkäufe. Allein im zweiten Halbjahr sollen insgesamt Aktien im Wert von 5 Milliarden US$ gekauft werden.

Aufgrund einiger Kritik, vor allem aus linkeren Parteikreisen weltweit, bekräftigte Konzernchef Wael Sawan auch nochmals die Ambitionen, in eine sichere Energieversorgung und die Reduzierung der Kohlenstoff-Emissionen zu investieren. Allerdings sollen die CO2-Ausstöße des Unternehmens in den kommenden zwei Jahren niedriger ausfallen als bisher erwartet.

Höhepunkt der Ölnachfrage noch ein Stück entfernt

Dass die Investitionen noch etwas warten können, bestätigte auch eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Internationalen Energieagentur IEA. Diese stellte zwar fest, dass der Höhepunkt der Ölnachfrage vermutlich vor 2030 erreicht wird, allerdings erst im Jahr 2028.

Das würde bedeuten, dass die „fetten Jahre“ für die meisten Ölmultis noch nicht vorbei sein dürften. Aber ist die Aktie von Shell vor diesem Hintergrund ein Kauf?

Eine Frage des Timings

Auf dem aktuellen Niveau und mit der Aussicht auf ein paar Jahre voller Shareholder-Value-Programme ist die Shell-Aktie definitiv attraktiv. Allerdings dürfte dies nicht ewig so bleiben und es scheint auch bisher nicht so, als wäre das Engagement von Shell in erneuerbaren Energien wirklich ernsthaft.

Sollte es hier also keine gravierende Änderung geben, dann sollten sich Anleger vor allem über das Timing des Ausstieges Gedanken machen. Denn auch die Bewertung mit KGV 4,7 impliziert, dass die Gewinne nicht immer so hoch bleiben werden.

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