Helma Eigenheimbau-Aktie -65% in 4 Tagen – warum das Massaker?

-35% in den letzten drei Handelstagen und am Dienstagmorgen abermals ein Kursverlust von über 30% – die Helma Eigenheimbau-Aktie (WKN: A0EQ57) stürzt dieser Tage ins Bodenlose. Das Papier des Massivhausanbieters hat in den letzten zwölf Monaten fast -90% seines Werts eingebüßt und notiert inzwischen auf dem Niveau des Jahres 2009. Was war der Auslöser des Kursmassakers?

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Helma Eigenheimbau vorgestellt
Helma Eigenheimbau ist ein Massivhausanbieter mit Sitz in Lehrte bei Hannover. Das Unternehmen entwickelt, plant und verkauft teil- und schlüsselfertige Einfamilien- und Doppelhäuser und übernimmt zudem die Bauleitung. Helma ist einer der führenden deutschen Massivhausbauer und an der Börse derzeit mit 21 Millionen € bewertet.

Ein Opfer von Baupreisen und Zinsen

Helma Eigenheimbau ist zum Opfer der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank geworden, die zu einem massiven Einbruch der Bautätigkeit in Deutschland geführt hat. Davon besonders betroffen ist der Bau von Einfamilienhäusern. Diese haben sich in den letzten Monaten aufgrund der stark gestiegenen Materialpreise und Kreditkosten massiv verteuert. Viele potenzielle Häuslebauer können sich ihre Bauvorhaben schlichtweg nicht mehr leisten.

Seitdem reißen die schlechten Nachrichten bei Helma Eigenheimbau nicht mehr ab. Auf die Insolvenz eines wichtigen Subunternehmens im Herbst folge die überraschende Abberufung des langjährigen Helma-Chefs Gerrit Janssen.

Im Mai sah sich das Unternehmen schließlich dazu gezwungen, die Dividende zu streichen. Vor wenigen Tagen schockierte Helma Eigenheimbau seine Anleger mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung. Der Vorstand geht nicht mehr von einer wesentlichen Nachfrageverbesserung in den kommenden Monaten aus.

Angesichts der hohen Schulden führen die ausbleibenden Umsätze zunehmend zur Existenzgefährdung des Unternehmens. Analysten gehen davon aus, dass Helma Eigenheimbau derzeit mit seinen Gläubigern über eine Refinanzierung seiner Verbindlichkeiten spricht.

Der Boden ist nicht sichtbar

Der Chart der Helma Eigenheimbau-Aktie ist ein einziges Grauen. Seit Anfang 2022 befindet sich das Papier in einem mehr oder weniger kontinuierlichen Abwärtstrend. Alle Unterstützungszonen der letzten Jahre wurden innerhalb kurzer Zeit durch die Aktie nach unten durchbrochen.

Eine Bodenbildung ist derzeit überhaupt nicht absehbar.

Nur was für Spekulanten

Helma Eigenheimbau steht vor einem strategischen Schlamassel. Der Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern ist selbst für Gutverdiener in Deutschland kaum mehr erschwinglich. Einerseits haben sich Preise für wichtige Baustoffe in jüngster Vergangenheit massiv erhöht. Andererseits sind die Kreditkosten aufgrund der gestiegenen Leitzinsen wesentlich höher als noch vor zwei Jahren. Ein Ende dieser fatalen Kombination ist vorerst nicht zu sehen.

Vor diesem Hintergrund sollten Anleger einen großen Bogen um die Helma Eigenheimbau-Aktie machen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Refinanzierung des Bauunternehmens scheitert.

Für Spekulanten, die auf eine Rettung des Unternehmens setzen, ist die Aktie ein interessanter Wert. Alle Anleger lassen aus meiner Sicht besser die Finger von diesem fallenden Messer. Die Gefahr, sich zu verletzen, ist viel zu groß.

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