iRobot-Aktie: Dieses Problem kam unerwartet
Die iRobot-Aktie (WKN: A0F5CC) feierte in den letzten Wochen ein wahres Kursfeuerwerk. Von Mitte Mai bis Mitte Juni verdoppelte sich der Kurs des Herstellers von Haushaltsrobotern. Doch am Donnerstag ging um -8% mächtig bergab. Was steckt hinter dem plötzlichen Kurssturz?
iRobot ist ein US-amerikanischer Hersteller von Haushaltsrobotern. Bekannteste Produkte des Unternehmens sind der Staubsaugerroboter Roomba, der Wischroboter Braava und der Mähroboter Terra. Darüber hinaus produziert iRobot auch Roboter für die Reinigung von Dachrinnen und Swimmingpools. Das Unternehmen mit Sitz in Bedford, Massachusetts, hat eine Marktkapitalisierung von 1,3 Milliarden US$.
Die Kartellwächter schauen genauer hin
Das dicke Minus geht auf die Ankündigung der Europäischen Union zurück, eine umfängliche kartellrechtliche Untersuchung der möglichen Übernahme von iRobot durch Amazon zu starten. Im August 2022 kündigte der E-Commerce-Gigant an, iRobot für 1,7 Milliarden US$ übernehmen zu wollen.
Für iRobot-Anleger kam die Nachricht offenbar überraschend, denn erst vor wenigen Tagen stimmten die britischen Kartellbehörden der Übernahme zu. Auch die US-Kartellwächter werden eine Prüfung vornehmen, ob eine Akquisition von iRobot durch Amazon negative Auswirkungen auf Konsumenten haben könnte.
Für die Aktionäre von iRobot bedeutet dies weitere Monate der Unsicherheit. Bis Anfang Juli wollen die europäischen Kartellbehörden eine vorläufige Prüfung der Übernahme durchführen. Daran schließt sich eine viermonatige Detailprüfung an. Das bedeutet, dass iRobot voraussichtlich bis Ende Oktober warten muss, bis der Deal von der EU abgesegnet (oder auch untersagt) wird.
Rückfall auf die nächste Unterstützung?
Die charttechnische Beurteilung der iRobot-Aktie gestaltet sich derzeit schwierig. Nach den heftigen Kursverlusten könnte die Aktie auf das nächste Unterstützungsniveau bei 42 US$ zurückfallen.
Ein unabsehbarer Ausgang
Wie die Entscheidung der EU-Wettbewerbsbehörden letztlich ausfallen wird, ist nicht absehbar. Grundsätzlich ist der Wettbewerb im Bereich Saug-, Wisch- und Mähroboter groß genug, um die Übernahme durch Amazon zu gestatten.
Aus wettbewerbsrechtlicher Sicht dürften eher die über Kunden gesammelten Daten problematisch sein. Die Haushaltsroboter von iRobot gelten aufgrund ihrer privaten Daten über Haushalte als wahre Goldgrube. Das Teilen und Zusammenführen dieser Daten mit den Datenmassen von Amazon könnte für die Kartellbehörden ein No-go sein.
Die iRobot-Aktie ist vor diesem Hintergrund aus meiner Sicht nur für Arbitrage-Händler, die fest an die Übernahme glauben, ein Investment wert. Es besteht ein Restrisiko, dass der Deal doch nicht zustande kommt. In diesem Fall dürfte die iRobot-Aktie stark an Wert verlieren.
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