KSB-Aktie: Ist die geringe Bewertung ein Witz?

Die Stammaktie des Pumpenherstellers KSB (WKN: 629200) ist heute um +1,75% gestiegen auf aktuell 580 €, zuletzt verlief die Kursentwicklung seitwärts. Seit dem Tief im Oktober letzten Jahres ist der Kurs um rund +65% geklettert. Wie geht es jetzt weiter und was ist das Besondere bei der Aktie?

Quelle: ksb.com

KSB vorgestellt
Die KSB SE & Co. KG fertigt Pumpen und Armaturen für Kraftwerke, den Bergbau, die Wasserversorgung, die Abwasserentsorgung sowie für weitere Anwendungen in Industrie und Gebäudetechnik. Der Konzern mit Zentrale im rheinland-pfälzischen Frankenthal ist mit Vertriebsgesellschaften, Fertigungsstätten und Servicebetrieben auf allen Kontinenten vertreten und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 15.400 Mitarbeiter. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt bei 514 Millionen €.

Streubesitz extrem niedrig

Für Anleger ist die Aktionärsstruktur sehr wichtig, hierdurch wird das Handelsvolumen stark beeinflusst. Bei der KSB AG ist die Aktionärsstruktur sehr extrem, nur 6,9% befinden sich im Streubesitz. Großaktionär mit 84% ist die Johannes und Jacob Klein GmbH, daneben halten institutionelle Anleger weitere Anteile. Das tägliche Handelsvolumen ist daher sehr niedrig.

Gleiches gilt für die Vorzugsaktie (WKN: 629203) des Konzerns. Auch hier ist das tägliche Transaktionsvolumen sehr gering.

Jahresbeginn gelungen

Ein Blick in den Geschäftsbericht des ersten Quartals zeigt, dass der Schwung des letzten Jahres mitgenommen wurde. Insbesondere der Auftragseingang weist auf das hohe Know-how des Konzerns hin.

Der Auftragseingang stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,6% auf 859 Millionen €. Ein Großteil der Aufträge kommt aus dem Bergbau, hervorgerufen durch die hohe Auslastung der Minen. In den Regionen Asien und Amerika ist die Nachfrage stark gestiegen.

Der Umsatz in den ersten drei Monaten ist mit einem Plus von 19,7 % sehr stark gewachsen. Mit einem Gesamtanteil von 23% trug das Geschäft mit Ersatzteilen und Service zu dieser Entwicklung wesentlich bei. In allen Regionen fiel das Umsatzwachstum zweistellig aus.

Zu der Ertragslage macht der Konzern erst in den Halbjahresberichten Angaben. Im Hinblick auf das hohe Umsatzwachstum ist jedoch davon auszugehen, dass auch hier eine deutliche Verbesserung eingetreten ist.

Dr. Stephan Timmermann, Sprecher der Geschäftsleitung, kommentierte die Entwicklung so:

Wir sind stark in das neue Geschäftsjahr gestartet, was angesichts der durchaus heterogenen Entwicklung der Weltkonjunktur besonders erfreulich ist.

Jahresprognose bestätigt

Das Management geht von einer weiteren guten Geschäftsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr aus. Basis hierfür ist die Verbesserung der Weltkonjunktur sowie der hohen Nachfrage.

Bei den Auftragseingängen wird mit einem Wert von 2,75 bis 3 Milliarden € gerechnet, im Vorjahr waren es 2,86 Milliarden €. Der Jahresumsatz soll zwischen 2,5 und 2,85 Milliarden € liegen, im Vorjahr wurden 2,6 Milliarden umgesetzt.

Die Prognosen sind sehr konservativ angesetzt, hier kann es im Jahresverlauf zu Anhebungen kommen.

Potenzial vorhanden

Die Marktkapitalisierung mit 514 Millionen € ist im Hinblick auf die bisherige Geschäftsentwicklung und die hohe Profitabilität ein Witz, im Vorjahr lag das EBIT bei 169 Millionen €. Hieraus ist ersichtlich, dass das Papier aufgrund der Aktionärsstruktur kaum Beachtung findet.

Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenzahlung, für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde eine Gesamtdividende von 19,50 € gezahlt, das entspricht momentan einer Dividendenrendite von 3,4%.

Meiner Meinung nach ist die Aktie total unterbewertet und hat noch erhebliches Potenzial. Allerdings müssen Anleger beachten, dass das geringe Volumen zu völlig irrationalen Kursen führt.

Die Aktie eignet sich hervorragend als kleinere Depotbeimischung.

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