H&M-Aktie +14%: Trendwende in Sicht?
Die H&M-Aktie (WKN: 872318) gewinnt am Donnerstag unglaubliche +15% und steigt damit auf 15,13 €. Aber was ist der Hintergrund des rasanten Kursanstieges? Und ist hier vielleicht sogar eine Trendwende in Sicht?
H&M (Hennes & Mauritz AB) bietet weltweit Kleidung, Accessoires, Schuhe, Kosmetika, Heimtextilien und Haushaltswaren für seine Kunden an. Dabei ist man sowohl Online als auch mit Stores vertreten. Das Unternehmen wurde 1947 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Stockholm, Schweden. Derzeit hat H&M eine Marktkapitalisierung von etwa 19,1 Milliarden €.
Gewinne schmelzen weniger ab als erwartet
Positive Nachrichten gab es für H&M-Anleger am Donnerstag, denn das Unternehmen präsentierte überraschend gute Quartalsergebnisse. Zwar ging der Gewinn auf 4,7 Milliarden schwedische Kronen nach knapp 5 Milliarden Kronen im Vorjahr zurück, dies war aber ein deutlich niedrigeres Abschmelzen der Überschüsse, als Analysten erwartet hatten.
Außerdem verkündete das Unternehmen, dass das Kostensparprogramm auf vollen Touren laufe, was schon an den besseren Gewinnzahlen deutlich wurde. Im Ausblick für das kommende Geschäftsjahr rechnet H&M deswegen auch mit einer Marge von 10%, während es bisher nur 8,2% gewesen waren.
Analysten optimistisch
Dies stimmte auch Marktbeobachter und Analysten optimistisch, die keineswegs mit einer so positiven operativen Veränderung bei dem Modekonzern gerechnet hatten. Aus diesem Grund gewann die Aktie am Donnerstag im Handelsverlauf auch auf 15,13 € und liegt damit YTD 31,4% im Plus.
Dabei halfen auch positive Kommentare der Marktbeobachter. So sprach Jefferies davon, dass die Aktie mit der positiven Entwicklung bei der Kosteneinsparung alle negativen Nachrichten überlagern konnte. Auch Goldman Sachs und die Deutsche Bank äußerten sich überrascht, wiesen aber weiterhin auf Risiken wie stagnierende Umsätze hin. In allen drei Studien wurde der Titel deswegen auf "Hold" belassen.
Aktie trotzdem kein Kauf
Dementsprechend bleibt die Aktie von H&M auch trotz der sehr positiven Ergebnisse am Donnerstag definitiv kein Kauf für Anleger. Hohe Kosten und die Inflation machen dem Konzern weiterhin eine Menge Probleme und ob das Ausgabenverhalten der Kunden in einer Rezession noch lange so bleibt, ist fraglich.
Folglich ist die Einsparung von Kosten bei dem Unternehmen zwar zu begrüßen, in einer stark belasteten Branche wie Mode ist dies aber auch dringend notwendig. Anleger sollten sich vor dem Hintergrund der makroökonomischen Schwierigkeiten von diesem Sektor allgemein fernhalten, denn eine Trendwende ist zunächst einmal nicht in Sicht.
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