Südzucker-Aktie: Sorgen diese Zahlen für Schwung?
Die Südzucker-Aktie (WKN: 729700) reagierte am Donnerstag mit einem deutlichen Kurssprung um mehr als +4% auf die Zahlen zum ersten Quartal und stieg über 17 €. Damit stehen auch seit Jahresbeginn wieder leichte Kursgewinne zu Buche. Doch wie sind die Zahlen einzuordnen? Kann die Aktie nun wieder nachhaltig nach oben klettern?
Die Südzucker AG mit Sitz in Mannheim ist die Dachgesellschaft der Südzucker-Gruppe und zugleich die größte operative Gesellschaft. Zur Gruppe gehören die Segmente Zucker, Spezialitäten, Stärke und Frucht, aber auch der Ethanol-Hersteller CropEnergies AG. Der Konzern beschäftigt mehr als 18.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 9,5 Milliarden €. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei 3,51 Milliarden €.
Sehr guter Auftakt ins neue Geschäftsjahr
Nun hat der Lebensmittelkonzern seine Zahlen für das erste Quartal des bis zum 31. März 2023 laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Demnach stieg der Konzernumsatz um etwa 11% auf 2.518 Millionen €. Zuwächse gab es in den Bereichen Zucker, Spezialitäten und Frucht. Das Segment Stärke wies einen stabilen Umsatz auf, während die Erlöse bei CropEnergies deutlich rückläufig waren.
Konzernübergreifend erhöhte sich das EBITDA von 236 auf 356 Millionen €, das entsprach einem Zuwachs von mehr als 50%. Bereinigt um Abschreibungen ergab sich ein operatives Konzernergebnis in Höhe von 282 Millionen €, ein Plus von 73% gegenüber den 163 Millionen € ein Jahr zuvor.
Auch hier konnten die schwächeren Ergebnisse der Segmente Stärke und CropEnergies durch die anderen drei Bereiche mehr als ausgeglichen werden. Es waren vor allem die höheren Preise, die zur starken Ergebnisentwicklung beitrugen und die höheren Kosten sowie Einbußen beim Absatz aufwogen.
Prognose nochmals angehoben
Dank der starken Geschäftsentwicklung hat der Vorstand beschlossen, die erst im April angehobene Konzernprognose für das Gesamtjahr 2023/24 nochmals zu erhöhen. Der Konzernumsatz wird weiterhin bei 10,4 bis 10,9 Milliarden € erwartet. Im vergangenen Geschäftsjahr setzten die Mannheimer insgesamt 9,5 Milliarden € um.
In den Bereichen Zucker, Stärke und Spezialitäten erwartet Südzucker ein deutliches Umsatzwachstum, im Segment Frucht einen moderaten Anstieg. Bei CropEnergies wird mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet.
Ergebnisseitig traut sich das im SDAX gelistete Unternehmen nun aber deutlich mehr zu. Das operative Konzernergebnis soll eine Bandbreite zwischen 850 bis 950 Millionen € erreichen. Bislang lag die Prognose bei 725 bis 875 Millionen €. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verdiente Südzucker 704 Millionen €.
Starkes Zucker-Geschäft treibt die Ergebnisse
Zur besseren Gesamtprognose trägt vor allem das Segment Zucker bei, dem nun ein operativer Ergebnisbeitrag von 500 bis 600 Millionen € zugetraut wird. Zuvor lag die Prognosespanne noch bei 400 bis 500 Millionen €. 2022/23 erzielte die Sparte ein operatives Ergebnis von 230 Millionen €.
Auch die Prognose für das Konzern-EBITDA hat Südzucker angehoben. Es soll nun in einer Bandbreite von rund 1,2 bis 1,4 Milliarden € liegen. Die vorherige Prognose lag bei 1,1 bis 1,3 Milliarden €.
Warburg Research erneuert Kaufempfehlung
In einer ersten Reaktion meldeten sich die Analysten von Warburg Research zu Wort und attestierten dem Nahrungsmittelhersteller einen hervorragenden Jahresauftakt, der die Erwartungen deutlich übertraf. Die Einstufung wurde auf „Buy“ mit einem Kursziel von 21,50 € belassen.
Im Durchschnitt sehen die Analysten die Aktie mit 18,75 € fair bewertet und räumen ihr damit weiteres Potenzial von rund +10% ein. Am bullishsten gestimmt bleibt AlphaValue/Baader Helvea mit einem Zielwert von 26,60 €.
Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die anderen Analysten nach den starken Zahlen und der erneuten Prognoseanhebung positionieren.
Fazit: Kursverlauf bleibt volatil
Die Aktie zeichnet sich generell durch eine hohe Volatilität aus, die sich in starken Kursausschlägen in die eine und die andere Richtung äußert. Der mittelfristige Aufwärtstrend, der die Aktie seit März letzten Jahres begleitet und im Bereich der 10-€-Marke eingesetzt hat, ist aber weiterhin intakt.
Mit den starken Zahlen und der Prognoseanhebung im Rücken sollte ein Anstieg zum 52-Wochen-Hoch aus dem Mai bei 18,93 € möglich sein. Im Bereich der 19-€-Marke verlaufen indes starke charttechnische Widerstände.
Fundamental gesehen ist die Aktie mit einem für 2023 erwarteten KUV von 0,33 und eines Vorwärts-KGV von 8 weit davon entfernt teuer zu sein. Im Gegenteil. Dazu winkt eine satte Dividendenrendite von 4%.
Daher halte ich den Wert grundsätzlich für ein interessantes Investment.
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