Transocean-Aktie: Sind tatsächlich +35% drin?
Das Offshore-Bohrunternehmen Transocean (WKN:A0REAY) veröffentlichte kürzlich seine Quartalsergebnisse, die gemischte Reaktionen hervorriefen. Trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs pro Aktie hat der Citi-Analyst Scott Gruber die Transocean-Aktie auf „Kaufen“ hochgestuft und gleichzeitig das Kursziel angehoben, was ein Aufwärtspotenzial von über +35% bedeutet. Welche Hauptargumente hat er und wie fiel das vergangene Quartal genau aus?
Transocean Ltd. ist in der Bereitstellung von Offshore-Vertragsbohrungen für Öl- und Gasquellen tätig. Darüber hinaus besitzt und betreibt sie eine Offshore-Bohrflotte mit Bohrinseln für den Tiefseebereich, Bohrinseln für raue Umweltbedingungen, Tiefsee- und Mittelwasserbohrinseln. Das Unternehmen wurde 1954 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Steinhausen, Schweiz. Das Unternehmen hat momentan eine Marktkapitalisierung von 5,63 Milliarden US$.
Das vergangene Quartal im Überblick
Transocean verzeichnete einen Verlust von 0,38 US$ pro Aktie, was eine deutliche Verfehlung der Wall Street-Schätzungen um 0,16 US$ bedeutet. Allerdings übertraf Transocean die Umsatzprognosen der Analysten: Der Umsatz betrug 649 Millionen US$, ein Anstieg um 10,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und 2,71 Millionen US$ über den Schätzungen der Analysten.
Der Umsatz im Segment Contract Drilling, das den Großteil des Geschäfts von Transocean ausmacht, belief sich auf 649 Millionen US$. Dies deutet auf eine Erholung der Offshore-Bohrindustrie hin, die in den letzten Jahren unter schwierigen Marktbedingungen litt.
Die Umsatzeffizienz von Transocean, ein wichtiger Indikator für die betriebliche Effizienz eines Bohrunternehmens, lag bei 97,8%. Dies bedeutet einen minimalen Rückgang im Vergleich zum Vorquartal, in dem die Effizienz bei 98% lag. Die Umsatzeffizienz misst den Prozentsatz der möglichen maximalen Umsatzerlöse, die ein Unternehmen tatsächlich erzielt hat.
Ein weiterer wichtiger Aspekt im Quartalsbericht von Transocean ist der Auftragsbestand, der im April 2023 bei 8,6 Milliarden US$ lag. Ein Ausblick auf das kommende Quartal wurde nicht bekannt gegeben.
Langfristige Verträge
Basierend auf aktuellen Analysen empfiehlt Scott Gruber, Analyst bei Citi, den Kauf der Transocean-Aktie. Zuvor hatte Gruber eine neutrale Sicht auf das Unternehmen, hat sein Rating jedoch nun auf „Kaufen“ geändert. Er hat auch das Kursziel für die Aktie von 6,50 US$ auf 9,50 US$ angehoben, was einem potenziellen Anstieg von mehr als +35% im Vergleich zum aktuellen Kurs entspricht.
Gruber hebt hervor, dass Transocean im Bereich Offshore-Bohrungen eine attraktive Position habe. Dies liege zum Teil an der beachtlichen Anzahl stillgelegter Bohrinseln, die das Unternehmen besitze und die in absehbarer Zeit wieder betriebsbereit gemacht werden könnten. Darüber hinaus befindee sich das Unternehmen günstig im „Goldenen Dreieck“ (Brasilien, Golf von Mexiko und Westafrika), was es weiterhin attraktiv mache. Der Analyst sieht die Bedenken einiger Anleger, insbesondere auf dem europäischen Markt, aufgrund des Einbruchs der Polysiliziumpreise als unbegründet an.
Günstige Lage
Gruber glaubt, dass Transocean in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 aufgrund zunehmender operativer Hebelwirkung und weiterer kommerzieller und industrieller Implementierungen ein Wachstum des EBITDA erleben wird. Er betont auch die guten Chancen von Transocean, das obere Ende seiner Umsatzprognose für das zweite Quartal zu erreichen, hauptsächlich aufgrund der Stärke des Unternehmens in Europa. Der Analyst schätzt das Technologieangebot und die Erfolgsbilanz von Transocean in den letzten 5 bis 10 Jahren auf diesen Märkten positiv ein.
Abschließend weist Gruber darauf hin, dass Transocean mehr langfristige Verträge als seine Mitbewerber habe, was bedeute, dass das Unternehmen weniger von Vertragsverlängerungen in den Geschäftsjahren 2023 und 2024 profitieren könnte. Dennoch erwartet er, dass Transocean von steigenden Tagessätzen profitieren wird, die auf gestiegenen realisierten Tagessätzen und Reaktivierungen basieren.
Tagessätze sind die täglichen Kosten, die Bohrprojektbetreiber an Bohrunternehmen für die Miete einer Bohrinsel zahlen. Laut dem Citi-Analysten wird sich das EBITDA von Transocean zwischen 2023 und 2025 voraussichtlich fast verdoppeln. Gruber betont, dass der moderate Anstieg des Unternehmenswert-Multiplikators und der signifikante Free Cashflow den Aktienwert von Transocean erheblich steigern könnten.
Charttechnische Einordnung
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Transocean-Aktie eine beeindruckende Performance mit einem Anstieg von über +65%. Dieser positive Trend setzte sich in diesem Jahr mit einem weiteren Anstieg von über +50% fort. Aktuell liegt der Aktienkurs jedoch unterhalb des unteren Endes der Widerstandszone zwischen 7,30 US$ und 7,70 US$.
Um den dynamischen Aufwärtstrend fortzusetzen, wäre es entscheidend, diese Zone nachhaltig zu durchbrechen. Wenn dies gelingt, könnte das nächste Kursziel in der Widerstandszone zwischen 8 US$ und 8,30 US$ liegen, basierend auf den Kursbewegungen des Jahres 2019.
Andernfalls könnten die Unterstützungszonen zwischen 6,80 US$ und 6,50 US$ sowie die 50-Tage-Linie wichtige Anhaltspunkte sein, um den Kurs zu stabilisieren. Sollten diese Unterstützungen nicht halten, könnte die nächste Unterstützungszone zwischen 6 US$ und 5,70 US$ als weiterer Puffer dienen.
Fazit: Noch Luft nach oben
Das Unternehmen hat sehr gute Standorte gewählt und das Geschäft läuft. Solange es zu keinen Umweltkatastrophen kommt, sehe ich auch noch viel Luft nach oben. Transocean hat sich viele Fortschritte und Erkenntnisse durch ihre Forschungen erhalten. Davon werden sie in Zukunft profitieren.
Für mich bleibt die Aktie spannend und hat viel Potenzial.
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