Lucid-Aktie: Was diese miesen Zahlen bedeuten

Mit einem Minus von über 10% geriet die Lucid-Aktie (WKN: A3CVXG) am Mittwoch kräftig unter die Räder. Damit wurde der Aufwärtstrend der letzten beiden Wochen, in dessen Zuge der Titel des E-Autobauers um über +40% zulegen konnte, abrupt beendet. Was steckt hinter dem starken Kursrücksetzer?

Lucid vorgestellt
Lucid Motors ist ein US-amerikanischer Hersteller von Elektroautos. Das 2007 gegründete Unternehmen mit Sitz in Newark in Kalifornien stellte 2016 sein erstes und bislang einziges Modell vor, die Luxus-Limousine Lucid Air. Ende 2022 startete der Verkauf des Air. Finanziell und strategisch wird das Unternehmen von Saudi-Arabien unterstützt, wo derzeit eine Autofabrik in Bau ist. Lucid ist Mitglied im Nasdaqq 100-Index und hat derzeit einen Börsenwert von ca. 16,3 Milliarden US$.

Eine herbe Enttäuschung

Am Mittwoch veröffentlichte Lucid seine Produktions- und Auslieferungszahlen für das zweite Quartal – und sie fielen sehr enttäuschend aus. Im zweiten Quartal produzierte das Unternehmen lediglich 2.173 Fahrzeuge von seinem ersten und bislang einzigen Modell, dem „Air“. Damit ging die Produktion gegenüber dem ersten Quartal um 141 Stück zurück.

Die Zahl der ausgelieferten Autos lag mit 1.404 Einheiten fast auf dem Niveau des ersten Quartals. Analysten hatten hingegen mit einem Absatz von fast 1.900 Fahrzeugen gerechnet – eine herbe Enttäuschung.

Es scheint, als würde der Lucid Air derzeit nicht ausreichend Käufer finden. Das Oberklassemodell wird in den USA für Preise zwischen 90.000 und knapp 140.000 US$ vermarktet und adressiert somit eine recht kleine Käuferschicht.

Besserung ist derzeit nicht in Sicht, denn das nächste Modell aus dem Hause Lucid kommt erst im kommenden Jahr auf den Markt. Beim „Gravity“ handelt es sich um ein High-Performance-SUV, das voraussichtlich einen ähnlichen Preis wie der Air haben wird.

Der Aufwärtskanal ist durchbrochen

Durch den heftigen Kurssturz hat die Lucid-Aktie ihren Aufwärtskanal nach unten durchbrochen. Es ist gut möglich, dass die Aktie in den kommenden Wochen erneut ihr Allzeittief bei 5,50 US$ testen wird.

Eine Nummer zu klein

Bis zu den Finanzdaten zum zweiten Quartal müssen sich Anleger noch bis zum 7. August gedulden. Ich sehe derzeit keinen Grund für einen Kauf der Lucid-Aktie. Der Autobauer hat zwar große Pläne mit seinem strategischen Partner Saudi-Arabien, aber auch dieser starke Partner wird keine Wunder bewirken können.

Lucid versucht, eine Nische in der Oberklasse zu besetzen, die seit Jahrzehnten in der Hand sehr starker Marken wie BWM, Mercedes-Benz oder Porsche ist. Im Unterschied zu Lucid kommen diese Hersteller aber auf Produktionszahlen, mit denen sie hochprofitabel arbeiten können.

Mit ein paar Tausend Fahrzeugen im Jahr wird Lucid meiner Meinung nach keinen Blumentopf gewinnen.

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