HelloFresh-Aktie -8%: Das überzeugt die Börse nicht

Die Aktie von HelloFresh (WKN: A16140) sackt heute massiv auf 22,90 € ab und droht damit, den Aufwärtstrend des letzten Monates endgültig zu beenden. Aber was ist die Ursache für diesen deutlichen Abverkauf? Und wie geht es jetzt weiter?

HelloFresh vorgestellt
HelloFresh mit Sitz in Berlin ist ein Anbieter von Mahlzeit-Sets, die überwiegend aus lokalen Zutaten zusammengestellt werden. Dazu arbeitet HelloFresh direkt mit Lebensmittelzulieferern zusammen. Die Gruppe agiert mit eigenständigen Tochtergesellschaften in zahlreichen Ländern, international spielen vor allem die USA die größte Rolle für den ehemaligen DAX-Konzern. An der Börse ist HelloFresh aktuell 4,1 Milliarden € wert.

Quartalszahlen enttäuschen

Die am Donnerstag gemeldeten Quartalszahlen von HelloFresh führten bereits im vorbörslichen Handel zu einem deutlichen Abverkauf der Aktie. Diese heftige Reaktion überrascht, waren die Ergebnisse doch eher gemischt statt durch die Bank schlecht.

So enttäuschte HelloFresh beim Umsatz und bei der Zahl der aktiven Kunden. Für das abgelaufene Quartal konnte der Kochboxenversender nämlich nur 1,92 Milliarden € umsetzen, während 1,945 Milliarden € erwartet worden waren. Zudem sank die Zahl der aktiven Kunden im hohen einstelligen Prozentbereich.

Positiv überraschte dagegen der Gewinn des Unternehmens. Das AEBITDA lagt dabei ca. 40 Millionen € über den Markterwartungen von 140 Millionen €, was eine Verbesserung der Margen zeigt. Zudem stieg der Warenkorb und die Anzahl der Bestellungen pro Kunde im hohen einstelligen Prozentbereich.

Analysten negativ

Infolgedessen beließ JPMorgan zwar die Aktien des Kochboxenversenders auf „Buy“ mit einem Kursziel von 35,50 €, äußerte sich allerdings sehr negativ über die aktuellen Ergebnisse.

So machte den Analysten vor allem der Umsatz Sorgen, da HelloFresh die eigenen Ziele für das laufende Jahr infolge der Ergebnisse kürzen musste. Auch die niedrige Kundenzahl wurde negativ aufgenommen.

Andererseits betonten die Marktbeobachter hingegen, dass das Unternehmen bei der Profitabilität mehr Fortschritte machen würde als erwartet. Letzteres dürfte auch die Ursache dafür sein, dass JPMorgan die Einstufung der Aktie so positiv beließ.

Es dürfte ruckeln

Aber wie sollten Anleger nach diesen Nachrichten mit der Aktie von HelloFresh umgehen? Immerhin ist das Papier auf den Stand zum Ende des Juni zurückgefallen.

Grundsätzlich zeichnen sich bei HelloFresh aktuell zwei Trends ab, wobei der eine sehr positiv, der andere sehr negativ für das Unternehmen sein dürfte. Auf der einen Seite skaliert sich der MDAX-Konzern nämlich immer besser und steigert auch die eigenen Margen, was für eine positive operative Entwicklung spricht.

Auf der anderen Seite hat HelloFresh jedoch zunehmenden makroökonomischen Gegenwind, was primär an der niedrigeren Kundenzahl deutlich wird, da Konsumenten durch die Wirtschaftslage Einsparungen vornehmen.

Unter dem Strich bedeutet das für HelloFresh aus meiner Sicht, dass es in den kommenden Monaten ordentlich ruckeln dürfte, auch wenn die operative Entwicklung des Unternehmens weiter positiv bleibt. Anleger sollten die Aktie daher aktuell halten bzw. kaufen, wenn sie im Zuge einer Rezession die Tiefstkurse dieses Jahres bei 15,50 € erreicht.

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