Vodafone-Aktie: Geht's endlich nachhaltig hoch?
Na bitte, geht doch: Die Vodafone-Aktie (WKN: A1XA83) legt zum Wochenauftakt um +4% auf 0,90 € zu. Investoren honorieren die geschäftlichen Fortschritte, die aus den neuen Zahlen des kriselnden Unternehmens hervorgehen. Zudem kommt ein neuer Finanzchef. Ist das alles nur ein Strohfeuer oder kommt endlich das Ende der Talsohle in Sicht?
Die Vodafone Group ist ein international tätiges britisches Telekommunikationsunternehmen. Die Konzernzentrale befindet sich in London. Offizieller Sitz des Unternehmens ist allerdings Newbury. An der Börse wird der Konzern aktuell mit rund 24 Milliarden € bewertet.
Es geht wieder aufwärts
Was lange währt, wird endlich gut? Anleger werden nach der seit anderthalb Jahren andauernden Talfahrt der Vodafone-Aktie daran wohl noch zweifeln. Immerhin machen die am Montag vorgelegten Quartalsergebnisse jedoch eines deutlich: Es geht endlich wieder aufwärts. Zumindest haben die Briten die (niedrigen) Erwartungen der Analysten übertroffen.
Nach Unternehmensangaben ist der Konzernumsatz organisch um 3,7% auf 10,74 Milliarden € gestiegen. Organisch bedeutet hier, Wechselkurse und andere Sondereffekte werden ausgeblendet. Im vorangegangenen vierten Quartal hatte sich der Gruppenumsatz nur leicht um 1,9% erhöht. Bei den sogenannten Serviceumsätzen gibt es ebenfalls eine positive Tendenz, sie legten deutlicher zu als in den vergangenen Monaten.
Weniger Internet-Kunden in Deutschland
Besonders wichtig ist für Vodafone bekanntlich das Deutschland-Geschäft. Auch hier scheint es leichte Entwarnung zu geben, denn 2,819 Milliarden € Service-Umsatz bedeuten ein organisches Wachstum um 1,3%. Allerdings verliert Vodafone weiterhin kräftig Kunden bei seinen Internet-Produkten (DSL und Kabel) an die Konkurrenz – was angesichts der umstrittenen Preiserhöhungen kein Wunder ist.
Bei den Mobilfunkverträgen sieht die Lage besser aus. Hier hat Vodafone 24.000 Kunden hinzugewonnen.
Das sagt die Chefin
Die neue Konzernchefin Margherita Della Valle kommentiert die aktuelle Lage so:
Während wir unsere Pläne zur Umgestaltung von Vodafone vorantreiben, haben wir in fast allen unseren Märkten eine bessere Leistung bei den Serviceumsätzen erzielt. Wir haben ein besonders starkes Ergebnis in unserem Geschäftssegment erzielt und sind in Europa zu einem Wachstum der Serviceumsätze zurückgekehrt.
Die vorherige Interims-CEO Della Valle hat inzwischen das Ruder übernommen und auch für ihren vorherigen Posten einen Nachfolger gefunden. Zum 1. September heuert Ex-SAP-Manager Luka Mucic als neuer Finanzchef bei den Briten an. Er gilt als ausgewiesener Zahlenexperte.
Alles in Butter jetzt?
Es sieht zwar mit dem jüngsten Zahlenausweis besser aus für den kriselnden Konzern, aber von rosigen Aussichten kann leider keine Rede sein. Nochmal Konzernchefin Della Valle dazu:
Mit Blick auf die Zukunft haben wir die ersten Schritte unseres auf Kunden, Einfachheit und Wachstum ausgerichteten Aktionsplans unternommen, aber wir haben noch viel mehr zu tun.
Für das laufende Geschäftsjahr geht Vodafone weiterhin von einem um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 13,3 Milliarden € aus. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es 14,7 Milliarden €.
In einer ersten Einschätzung der neuen Zahlen belässt die US-Bank JPMorgan die Einstufung für die Aktie auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 95 Pence, umgerechnet also 1,10 €. Mit anderen Worten: Die Skepsis bleibt, und von einer Trendwende, wie sie Vodafone-Chefin Della Valle ausgemacht haben will, redet man lieber noch nicht.
Günstig bewertet, Top-Dividende
Charttechnisch zeichnet sich bei dem Papier ab, dass der Boden bei 0,82-0,83 € gefunden worden sein dürfte. Sollte die Aktie den MA50 bei 0,88 € endgültig hinter sich lassen, müssten die 0,90 € und die Widerstandszone bei 0,94 € überwunden werden, um von einer Trendwende zu sprechen.
In meinem letzten Artikel zur Vodafone-Aktie Anfang Juli hatte ich Anlegern dazu geraten, vor einem Einstieg die kommenden Zahlen abzuwarten und danach zu entscheiden. Diese Ergebnisse sind jetzt da – und da sie eine leichte Verbesserung des operativen Geschäfts aufzeigen, kann man hier meiner Meinung nach auch wieder zugreifen.
Dass die Aktie fundamental günstig bewertet ist und obendrein eine Top-Dividendenrendite von aktuell rund 10% bietet, spricht ohnehin für sie.
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