Hella-Aktie: Starke Zahlen – warum stagniert der Kurs?

Die Hella-Aktie (WKN: A13SX2) profitiert von den sehr starken Geschäftszahlen nicht, der Kurs schwankt geringfügig um 72,60 €. Das ist in hohem Maße bedingt durch die Übernahme durch Forvia, sie ist mit 80,5% größter Einzelaktionär. Lohnt sich hier dennoch ein Einstieg?

Hella vorgestellt
Hella ist ein weltweit führender Automobilzulieferer. Der Konzern ist auf Lichtsysteme und Fahrzeugelektronik spezialisiert. Mehrheitsaktionär ist Faurecia SE mit einem Anteil von 80,6%. Da ein Übernahmeangebot vorliegt, agiert der Zulieferer bereits unter der gemeinsamen Dachgesellschaft Forvia. Der Hauptsitz ist in Lippstadt in Nordrhein-Westfalen; daneben unterhält das Unternehmen 125 Standorte in 35 Ländern. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 8,04 Milliarden €.

Starke Segmententwicklung

Der Konzern gliedert sich in drei Segmente, diese sind der Lichtbereich, das Segment Elektronik und das Ersatzeilgeschäft. Alle Segmente wuchsen im ersten Halbjahr zweistellig.

Im Segment Licht war das Umsatzwachstum größer als das Wachstum der weltweiten Autoproduktion mit 6%. Der Umsatz verbesserte sich um 23% auf 2 Milliarden €. Dies zeigt, dass viele Autohersteller zu Hella wechselten. Zusammen mit Porsche wurde ein neuer innovativer Scheinwerfer (SSL/HD-Technologie) entwickelt. Dieser dürfte zukünftig auch bei anderen Herstellern eingesetzt werden.

Das Segment Elektronik wurde durch Radarsensoren für das autonome Fahren sowie dem Hochvolt-Batteriemanagementsystem für die E-Mobilität vorangetrieben. Hier ist Hella ein wichtiger Partner. Der Umsatz wuchs um 13,8% auf 1,7 Milliarden €.

Auch das dritte Segment der Ersatzteile verbesserte sich um 10% und erzielte einen Umsatz von 551 Millionen €. In diesem Segment war die Nachfrage in Polen, Mexiko und Brasilien sehr hoch. Neben dem Pkw-Geschäft wurden auch viele Teile für Baumaschinen, Trucks und Busse ausgeliefert.

Insgesamt ist der Automobilzulieferer hervorragend aufgestellt.

Konzernentwicklung deutlich verbessert

Wie aus dem Halbjahresbericht hervorgeht, hat sich die Geschäftsentwicklung in den ersten sechs Monaten weiter beschleunigt. Der Gesamtumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,3% auf knapp 4 Milliarden €.

Sehr stark hat sich die Ertragslage verbessert, das Operating Income stieg von 139 Millionen € auf 245 Millionen €. Die sich daraus ergebende operative Marge stieg um 2 Prozentpunkte auf 6,1%. Hierzu hat der Turnaround in dem Lichtsegment wesentlich beigetragen. Wurde im ersten Halbjahr 2022 noch ein Verlust von 3 Millionen € erzielt, lag der Gewinn jetzt bei 64 Millionen €.

Prognose bestätigt

Die Jahresprognose wurde bestätigt. Danach soll der Umsatz zwischen 8 und 8,5 Milliarden € liegen. Bei der operativen Marge wird ein Wert von 5 bis 7% erwartet. Im Hinblick auf die bisherige Geschäftsentwicklung rechnet der Konzern damit, dass beide Werte in dem mittleren Bereich der Bandbreiten liegen.

Michael Favre, Vorstandsvorsitzender der Hella Geschäftsführung, kommentierte das erste Halbjahr so:

Wir sind derzeit auf Kurs, unsere Jahresziele zu erreichen, und bestätigen unseren Unternehmensausblick.

Lohnt sich hier ein Einstieg?

In diesem Artikel bin ich auf den Vergleich von Hella und der Muttergesellschaft Forvia eingegangen. Der Streubesitz ist mit knapp 5% sehr gering. Ohne diese Sonderkonstellation hatte der Kurs auf diese guten Zahlen mit einem deutlichen Kursanstieg reagiert, so verpufft die hervorragende Entwicklung.

Mit einer vollständigen Übernahme ist vorerst nicht zu rechnen. Dazu müsste dem aktivistischen Anteilseigner Elliot ein deutlich höherer Übernahmepreis angeboten werden. Momentan gibt es hierfür keine Anzeichen. Auch die Analysten sehen daher kein wesentliches Potenzial, deren mittlere Zielkurse liegen um 70 €.

Meiner Meinung nach ist weiterhin mit einer Seitwärtsentwicklung zu rechnen. Ich bleibe dabei, dass es aus Anlegersicht vorteilhafter ist, in die Aktie der Muttergesellschaft Forvia (WKN: 867025) zu investieren. Hier schlagen sich die guten Zahlen von Hella stärker aus, diese steigt heute um +2,8% auf 25,80 €.

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