Cantourage: Hat die Cannabis-Aktie Potenzial?
Die Aktie des Cannabisproduktherstellers Cantourage (WKN: A3DSV0) ist am Montag mit einem Kursgewinn von +0,4% aus dem Markt gegangen und steht bei knapp 11 €. Seit der Börseneinführung im November 2022 hat sie eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Lag die Erstnotiz bei 6,48 €, sprang der Kurs kurzfristig bis auf knapp 25 €. Danach ging es stetig bergab. Seit dem Tief im März mit 8,40 € ist sie wieder gestiegen. Die Legalisierung von Cannabis sorgt für erhöhte Aufmerksamkeit – kann die Aktie davon profitieren?
Die in Berlin ansässige Cantourage Group SE, kurz Cantourage, ist ein führendes europäisches Unternehmen für die Herstellung und den Vertrieb von Medizinpräparaten und Arzneimitteln auf Basis von Cannabis. Das Unternehmen wurde 2019 gegründet und ist seit November im Scale-Segment an der Börse notiert. Die Marktkapitalisierung liegt bei 136 Millionen €.
Expansionskurs setzt sich fort
Unabhängig vom Ausgang der Cannabislegalisierung entwickelt sich das Geschäft des Berliner Unternehmens rasant. Ärzte verschreiben zunehmend Schmerzmittel auf Cannabis-Basis. Auch Apotheken benötigen Cannabis für ihre Arzneimischungen.
Um Cannabis mit hoher Qualität einzukaufen, bestehen mit rund 40 Anbietern aus 18 Ländern Verträge. Auch auf der Abnehmerseite ist das Berliner Unternehmen sehr aktiv. Vertriebspartnerschaften bestehen in Deutschland, Kroatien und Österreich. Diese hohe Wachstumsdynamik soll fortgesetzt werden.
Sollte der Verkauf von Cannabis an Privatpersonen erlaubt werden, ist das Unternehmen offen für entsprechende Produktangebote. Der Bedarf in Deutschland und Europa wird bis 2025 auf 2,6 Milliarden € geschätzt.
Hohe Wachstumsraten erzielt
Die Jahresgeschäftsberichte sind zwar sehr kurz gehalten, dennoch ist das rasante Wachstum ersichtlich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz von 5,2 Millionen € auf 14 Millionen €. Im ersten Halbjahr wurde ein Umsatz von 11,1 Millionen € erzielt, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg von 90%.
Noch arbeitet das Unternehmen nicht profitabel, in 2022 fiel ein Verlust von 2,4 Millionen € an. Im ersten Halbjahr sieht es mit einem Minigewinn von 0,1 Millionen € deutlich besser aus.
Für den kurzen Zeitraum seit der Gründung ist das Wachstum beachtlich und es soll so weitergehen.
Prognose bestätigt
Das Umsatzwachstum soll im hohen zweistelligen Bereich liegen. Wenn das zweite Halbjahr ähnlich stark verläuft, ist sogar eine Verdoppelung des Vorjahresumsatzes möglich. Das erwartete ausgeglichene EBITDA zeigt, dass das Unternehmen kurz vor dem Break-Even-Point liegt.
Der neue Finanzchef Bernd Fischer kommentiert die Erwartungen so:
Unser starkes und profitables Wachstum im ersten Halbjahr 2023 unterstreicht die Leistungsfähigkeit unseres Geschäftsmodells.
Wie sind die Kursaussichten?
Seit der Debatte um die Legalisierung ist ein Hype um Cannabis ausgebrochen. Dadurch kam es zur anfänglichen Kursexplosion. Mittlerweile ist wieder mehr Ruhe eingekehrt. Das Geschäftsmodell von Cantourage basiert jedoch nicht auf der Abgabe an Privatpersonen, sondern der Herstellung von medizinischen Produkten. Dass hier ein hoher Bedarf besteht, zeigt die starke Nachfrage nach der Dronabinol-Lösung.
Meiner Meinung nach steigt der Bedarf an Cannabisprodukten. Wenn die Legalisierung für den privaten Verbrauch beschlossen wird, dürfte das der Aktie einen Schub geben. Um hochwertiges Cannabis in Umlauf zu bringen, bedarf es solcher Spezialunternehmen – in Deutschland ist die Anzahl der Konkurrenten überschaubar.
Momentan halte ich die Aktienbewertung im Hinblick auf die geringe Ertragskraft für ambitioniert. Daher eignet sich die Aktie nicht für normale Anleger. Wer spekulativ eingestellt ist und von der Legalisierung ausgeht, für den ist sie interessant. Hier können kurzfristig hohe Kursgewinne entstehen.
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