Spotify-Aktie: Klasse Wachstum, aber...
Nach anfänglicher Euphorie dreht die Aktie von Spotify (WKN: A2JEGN) am Dienstag 10,3% ins Minus und findet sich bei 130,80 € wieder. Aber was ist die Ursache für den Abverkauf? Und welche Chancen und Risiken hat das Papier jetzt zu bieten?
Spotify Technology S.A. bietet zusammen mit seinen Tochtergesellschaften weltweit Audio-Streaming-Dienste an. Zum klassischen Musik-Streaming kam in den vergangenen Jahren auch der immer stärker wachsende Podcast-Markt hinzu. Das Unternehmen bietet auch Verkauf, Vertrieb und Marketing, Auftragsforschung und -entwicklung sowie Kundenbetreuungsdienste an. Spotify Technology S.A. wurde 2006 gegründet und ist heute an der Börse 25,42 Milliarden US$ wert.
Quartalszahlen enttäuschen
Der starke Abverkauf der Spotify-Aktie ist primär mit den am Dienstag gemeldeten Quartalszahlen des Unternehmens zu erklären. Denn diese trafen keinesfalls die Erwartungen der Analysten. Zwar waren die Nutzerzahlen des Unternehmens deutlich stärker als erwartet, aber so war es auch mit dem operativen Verlust.
Konkret wurde ein Wachstum der Premium-Abonnenten um 10 Millionen im Vergleich zum Q1 und +17% im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 220 Millionen gemeldet sowie ein Wachstum (+27% Y-o-Y) der monatlich aktiven Nutzer auf 551 Millionen (21 Millionen über dem Konsens).
Allerdings konnte Spotify trotz der hohen Zuläufe weder die Umsatz- noch die Gewinnschätzung der Analysten treffen. Tatsächlich meldete man einen Verlust je Aktie von -1,55 €, während -0,64 € erwartet worden waren. Der Umsatz lag zudem bei 3,17 Milliarden € und verfehlte die Konsensschätzungen von 3,24 Milliarden €.
Die Lösung ist schon gefunden
Informationen zum Ausblick des Unternehmens sind noch nicht bekannt, trotzdem waren Spotify-Aktionäre verärgert genug, den Wert am Dienstag deutlich nach unten zu prügeln. Dies ist auch nachvollziehbar, ergeben so doch die Nachrichten der vergangenen Tage einen Sinn.
Der Musik-Streaming-Anbieter kündigte nämlich kürzlich an, seine Preise zu erhöhen (nicht in Deutschland), was wahrscheinlich der mangelnden Profitabilität des Unternehmens geschuldet war.
Allerdings gerät Spotify damit im Preisrennen deutlich hinter Konkurrenten wie Amazon Music oder Apple, die trotz späteren Einstiegs in den Markt inzwischen teilweise günstigere Produkte bieten.
Kritischer Moment
Für Aktionäre von Spotify bedeutet dies, dass das Geschäftsmodell nun an einem sehr kritischen Punkt angekommen ist. Kann das Unternehmen auch mit höheren Preisen gegen die Konkurrenz bestehen? Oder droht hier bald eine deutliche Abwanderung der Kunden?
Ich persönlich bleibe weiterhin optimistisch für Spotify aufgrund der Vorteile, die das Angebot der Schweden beispielsweise gegenüber Apple Music hat. Anleger, welche hingegen davon nicht allzu sehr überzeugt sind, sollten in den kommenden Wochen besser mit sich selbst und ihrer Position ins Gericht gehen.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Spotify. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.