Puma: Beflügelt das Jubiläumsjahr die Aktie?

Die Puma-Aktie (WKN: 696960) verbessert sich mit einem Kursgewinn von +3,3% und steht aktuell bei 58,22 €. Die Bekanntgabe der Halbjahreszahlen fiel insgesamt zufriedenstellend aus. Bleibt die Aktie weiterhin volatil?

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Puma vorgestellt
Die im bayerischen Herzogenaurach beheimatete Puma SE ist neben Adidas der führende deutsche Hersteller von Sportartikeln. Das Unternehmen bietet seinen Kunden eine breite Palette aller möglichen Sportutensilien in verschiedenen Sportarten. Neben dem Hauptsitz in Bayern unterhält Puma Produktionsstätten in mehr als 25 Ländern: Die Produkte werden in über 105 Ländern weltweit vertrieben. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 8,72 Milliarden €.

Aktivität im Jubiläumsjahr gesteigert

Dieses Jahr feiert der Sporthersteller sein 75-jähriges Firmenjubiläum. Insgesamt soll es nach dem Geschäftseinbruch in 2022 wieder aufwärts gehen. Hierfür wurden mit vielen Spitzensportlern verschiedener Sportdisziplinen Verträge abgeschlossen. Außerdem will man in der Formel 1 verstärkt präsent sein.

Im ersten Halbjahr haben sich Werbeverträge positiv ausgewirkt, die Nachfrage nach Schuhen ist deutlich gestiegen. Diesen Trend will man fortsetzen.

Die strategischen Prioritäten wurden festgelegt: Danach soll die Markenbekanntheit weiter gestärkt werden und die Produktqualität weiter verbessert werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau der Marktanteile in den USA und China.

Mit all diesen gesteigerten Aktivitäten will das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr ein operatives EBIT von 590 bis 670 Millionen erreichen – im Vorjahr wurden 641 Millionen € erzielt.

Insgesamt ist zu erkennen, dass der Konzern große Anstrengungen unternimmt, um ein erfolgreiches Jubiläumsjahr zu erzielen.

Entwicklung im ersten Halbjahr zufriedenstellend

Das zweite Quartal verlief etwas schlechter als das erste Quartal, insbesondere die Ertragslage hat sich verschlechtert. Das operative EBIT sank von 176 Millionen € auf 115,3 Millionen €. Als Grund nannte das Unternehmen eine gesunkene Rohertragsmarge. Hieraus ist zu schließen, dass die gestiegenen Kosten nicht weitergereicht werden konnten. Das gesamte Halbjahres-EBIT mit 290,9 Millionen € verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreswert um 15%.

Im ersten Halbjahr verbesserte sich der Umsatz um 12,7% auf 4,31 Milliarden €. Der Großhandelsumsatz stieg um 6,9% auf 1,61 Milliarden €. Positiv entwickelte sich auch das Online-Geschäft, die Steigerungsrate liegt bei 19%. Der Umsatzanstieg wurde überwiegend von einer Volumenerhöhung bei Sportschuhen getragen. Das Wachstum im EMEA-Markt sowie in Asien hat sich deutlich verbessert. Insgesamt verlief das erste Halbjahr zufriedenstellend.

Der neue CEO Arne Freundt kommentierte die Entwicklung so:

Aufgrund unserer Q2-Ergebnisse sind wir auf gutem Weg, unsere Prognose für das Gesamtjahr im Übergangsjahr 2023 zu erreichen. Puma wuchs weiterhin zweistellig und zeigte trotz des volatilen Umfelds eine anhaltend starke Markendynamik.

Wie sind die weiteren Kurschancen einzuschätzen?

Der Jahreschart zeigt innerhalb dieses Zeitraums eine große Schwankungsbreite zwischen 45 und 70 €. Der Kurs verläuft dabei wellenförmig, momentan befindet er sich wieder in einer Aufwärtsphase. Seit dem Tief im Mai bei 45 € ist er zuletzt wieder um rund +26% gestiegen.

Dies zeigt die Unsicherheit bei den Markteilnehmern. Meiner Meinung nach wird sich die hohe Schwankungsbreite fortsetzen. Die Ertragssituation hat sich im zweiten Quartal wieder verschlechtert. Soll der Prognosewert erreicht werden, muss das EBIT sich im zweiten Halbjahr verbessern. Ob dies gelingt, wird sich im dritten Quartal zeigen.

Die Analysten sind sich auch nicht einig. JPMorgan sieht den fairen Kurs bei 55 €, Warburg stuft den Wert mit Buy ein und rechnet mit einem Kursanstieg auf 99 €. Die meisten Analysten sehen einen Wert zwischen 60 und 65 €.

Mein Fazit: In der jetzigen Aufwärtsphase würde ich die Aktie nicht kaufen, sondern auf den nächsten Abschwung warten. Insgesamt ist jedoch eine Stabilisierungstendenz festzustellen. Vielleicht gibt es im Jubiläumsjahr eine Sonderdividende, das ist momentan jedoch kein Kaufargument.

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