Tilray-Aktie +30%: Das steckt hinter dem Kurssprung
Die Aktie von Tilray (WKN: A2JQSC) ist am Dienstag um +30% auf 2,94 US$ nach oben geschossen. Doch die Nachrichten, welche das Papier beflügeln, dürften Anleger eher überraschen und den Titel auch für eine konservativere Anlegergruppe attraktiv machen.
ℹ️ Tilray vorgestellt
Tilray Brands, Inc. beschäftigt sich weltweit mit der Forschung, dem Anbau, der Verarbeitung und dem Vertrieb von medizinischen Cannabisprodukten. Das Unternehmen ist in insgesamt vier Segmenten tätig: Cannabis-, Vertriebs-, Alkohol- und Wellnessgeschäft. Tilray verkauft seine Produkte an Einzelhändler, Großhändler, Patienten, Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Forscher und Regierungen sowie direkt an Verbraucher. Das Unternehmen hieß früher Tilray, Inc. und änderte im Januar 2022 seinen Namen in Tilray Brands, Inc. Es hat seinen Sitz in Kanada und ist an der Börse 1,56 Milliarden US$ wert.
Überraschende Übernahme
Der plötzliche Anstieg der Tilray-Aktie hat vor allem mit einer Übernahme durch den Cannabis-Player zu tun. Mit dem angeschlagenen Anheuser-Busch Konzern vereinbarte man nämlich eine Transaktion über insgesamt acht Bier- und Getränkemarken, die die Gesamtproduktion von Tilray im Getränkesektor auf einen Schlag verdreifachen dürften.
Zu den bekanntesten Marken, die den Besitzer wechseln, gehören dabei Shock Top, Blue Point Brewing und HiBall Energy. Ein Preis für die Übernahme ist bisher noch nicht bekannt.
Tilray wird konservativer
Allerdings sendet Tilray damit ein klares Signal an die Börse: Das Unternehmen will nicht mehr der Cannabis-Hot-Stock sein, abhängig von Regierungsentscheidungen und der aktuellen politischen Lage. Stattdessen stellt sich Tilray mit einer stärkeren Positionierung im stabilen Getränkesektor konservativer auf und lässt Anleger auf regelmäßige Gewinne hoffen.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die starke Kursreaktion der Aktie vermutlich mit dem Durchbruch der 200-Tage-Linie bei 2,70 US$ und einem deutlichen Short-Squeeze zusammenhängt. Denn aktuell sind nämlich weiterhin 12% des Freefloats leerverkaufte Aktien.
Aktie interessant, aber...
Mit diesem Schritt wird die Aktie von Tilray aus meiner Sicht definitiv interessanter – ist allerdings für mich noch lange kein Investment.
So wird das Unternehmen nämlich erst im Jahr 2027 die Profitabilität erreichen, was mit nur noch 206 Millionen US$ in Cash und 240 Millionen US$ in Short-Term-Investments schon schwierig werden dürfte.
Hinzu kommen kurzfristige Herausforderungen wie eine potenzielle Rezession und eine schwankende Cannabis-Nachfrage. Anleger können die Aktie also zwar beobachten, ein Investment drängt sich aber zum jetzigen Zeitpunkt meiner Meinung nach nicht auf.
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