Cancom-Aktie: Das könnte spannend werden
Die Aktie des IT-Unternehmens Cancom (WKN: 541910) hat auf die guten Halbjahreszahlen mit einem leichten Kursanstieg reagiert und notiert aktuell über 25 €. Damit ist der Kursanstieg seit Oktober letzten Jahres auf 34,50 € vollständig aufgezehrt. Lohnt sich jetzt wieder ein Einstieg?
ℹ️ Cancom vorgestellt
Die in München ansässige Cancom SE ist ein Anbieter von IT-Infrastruktur. Dabei begleitet sie Unternehmen auf dem Weg in die digitale Zukunft. Von der Beratung bis zur Lieferung der Hard- und Software bietet die bayerische Firma alles aus einer Hand. Durch strategische Akquisitionen ist das einstige Handelsunternehmen zum drittgrößten herstellerunabhängigen Systemhaus geworden. An der Börse wird es mit 978 Millionen € bewertet.
Sondereffekte belasten Ertragslage
Die Halbjahreszahlen sind insgesamt solide ausgefallen. Allerdings wurde das operative EBITDA durch einmalige Sondereffekte in Höhe von 10,2 Millionen € negativ beeinflusst. Insgesamt war die Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal schlechter als im ersten Quartal.
Der Konzernumsatz stieg in den ersten sechs Monaten um 8,6% auf 647 Millionen €. Besonders gut hat sich das Service Geschäft entwickelt. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um 23,2% auf 216,6 Millionen €. Das Geschäft mit der Hardware war rückläufig, wurde aber vollständig ausgeglichen.
Das operative EBITDA sank aufgrund dieser Einmalbelastung um 18,6% auf 41,6 Millionen €. Diese einmaligen Kosten resultieren überwiegend aus dem Kostensenkungsprogramm. Ohne diese Sonderbelastung wäre eine Ertragsverbesserung eingetreten.
Somit sind die Finanzkennzahlen insgesamt als solide zu bezeichnen.
Ausblick angepasst
Die sich verschlechternde Konjunktur macht sich auch bei dem Münchener Unternehmen bemerkbar. Daher wurde die letzte Jahresprognose nach unten angepasst. Statt eines Umsatzes von 1,63 bis 1,7 Milliarden € geht das Management jetzt von einem Konzernumsatz von 1,52 bis 1,58 Milliarden € aus.
Das operative EBITDA wurde ebenfalls reduziert, statt 131 bis 141 Millionen € werden nur noch 116 bis 126 Millionen € erwartet.
Damit ist ein Teil der letzten Prognoseerhöhung wieder hinfällig. Im Mai wurden die erwarteten Jahreszahlen durch die Übernahme von K-Businesscom nach oben korrigiert.
Konzernoptimierung vorangetrieben
Die Übernahme der österreichischen K-Businesscom wurde Ende Mai erfolgreich abgeschlossen. Sie ergänzt das Portfolio von Cancom optimal und verstärkt das Geschäft in der Dach-Region. K-Businesscom erzielte zuletzt mit 1.650 Mitarbeitern einen Umsatz von 520 Millionen € sowie ein EBITDA von 28 Millionen €.
Um den Konzern insgesamt profitabler zu machen, wurde ein Effizienzsteigerungsprogramm gestartet. Ziel ist, eine Senkung bei den Personalkosten zu erzielen. Hierfür fielen Einmalkosten von 5,9 Millionen € für Abfindungen und Freistellungen an. Diese wurden im zweiten Quartal eingebucht. Nach Abschluss der Restrukturierung soll sich die Profitabilität deutlich verbessern.
Der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Rath kommentierte dies so:
Nach dem Transformationsjahr 2023 wird die Cancom Gruppe 2024 von spürbaren und nachhaltigen Einsparungseffekten in Höhe von rund 15 Millionen € profitieren.
Wie sind die Kursaussichten?
Der starke Rückgang seit März um rund -27% hat die Aktie wieder attraktiv gemacht. Das größte Problem der geringen Profitabilität wurde jetzt angepackt. Die Auswirkungen dürften sich jedoch erst im nächsten Jahr voll zeigen. Im Hinblick auf die rückläufige Nachfrage ist dieser Schritt konsequent.
Die Übernahme von K-Businesscom dürfte sich mittelfristig ebenfalls positiv auswirken. In der Gesamtsumme halte ich das jetzige Kursniveau für günstig und sehe zukünftig steigende Notierungen. Sobald erste Erträge aus dem Kostensenkungsprogramm sichtbar werden, ist damit zu rechnen.
Mein mittelfristiges Kursziel liegt bei 35 €, also dem Wert vom März. Was positiv auswirkt, ist das gestartete Aktienrückkaufprogramm – insgesamt ist ein Volumen von 3,85 Millionen Aktien vorgesehen.
Dass die Aktie derzeit günstig ist, sehen auch die meisten Marktexperten so. Die Deutsche Bank ist mit ihrem Zielkurs von 35 € identisch mit meiner Einschätzung. Hauck Aufhäuser und Jefferies erwarten einen Kurs von 41 €.
Mein Fazit: Langfristig ist die Aktie sehr interessant. Neben einer guten Dividendenrendite von momentan 4% sind die Aussichten auf steigende Kurse sehr gut.
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