Voestalpine-Aktie: So ist der Kursrückgang zu werten

Der Kurs der Voestalpine-Aktie (WKN: 897200) verliert -1,5% und steht aktuell bei 27,40 €. Seit dem Hoch im März mit 36,30 € beträgt der Rückgang mittlerweile rund -24%. Momentan belasten das schlechte Börsenumfeld sowie rückläufige Quartalszahlen. Sind das jetzt wieder günstige Einstiegskurse?

ℹ️ Voestalpine vorgestellt

Voestalpine ist ein international agierender Konzern in der Stahlerzeugung, der Weiterverarbeitung sowie im Dienstleistungsbereich. Der Konzern hat sich auf hochwertige Stahlerzeugung spezialisiert. Er konzipiert auch ganze Komplettsysteme für seine Kunden. Neben dem Hauptsitz in Linz in Österreich unterhält der Konzern in über 50 Ländern Niederlassungen. Die Marktkapitalisierung beträgt 4,7 Milliarden €.

Rückkehr zur Normalität

Mit Spannung wurden die Zahlen des ersten Quartals erwartet. Wer auf eine Fortsetzung der starken Vorjahresentwicklung gehofft hatte, wurde enttäuscht. Die schwache Konjunktur hat auch das österreichische Stahlunternehmen getroffen. Dennoch zeigte sich das Management mit der Geschäftsentwicklung zufrieden.

Der Umsatz sank um -4,3% auf 4,4 Milliarden €. Hierzu trug die schwächere Nachfrage seitens der Bauwirtschaft, der Maschinenbauer sowie der Konsumgüterindustrie wesentlich bei. Lediglich die Segmente Bahnschienen und Lagertechnik blieben weiterhin stark.

Der Volumenrückgang hinterließ auch bei der Ertragslage deutliche Spuren. Das operative EBITDA sank um 42,6% auf 505 Millionen €. Die daraus resultierende EBITDA-Marge gab um 7,6 Prozentpunkte auf 11,3% nach. Das EBIT ging noch stärker um 54,4% auf 316 Millionen € zurück.

Auch wenn der Rückgang, insbesondere bei der Ertragslage, nicht erfreulich ist, so sind die Zahlen im Vergleich zu relativieren. Bei der Ertragslage im Vorjahreszeitraum wurde das beste operative EBITDA in der Firmengeschichte erzielt. Ein Vergleich mit dem dritten und vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres zeigt, dass die Verschlechterung moderater ausgefallen ist.

Herbert Eibensteiner, CEO von Voestalpine, kommentierte die Vergleichbarkeit so:

Das 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres war insgesamt gesehen gut. Beim Vorjahresvergleich gilt es zu bedenken, dass wir uns hier mit dem besten Quartal der Konzerngeschichte messen.

Ausblick beibehalten

Die Abschwächung zeichnete sich bereits im letzten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres ab. Dass es zu einer schnellen Erholung kommt, ist eher unwahrscheinlich. Hauptsächlich in Europa wird mit einem deutlichen Rückgang gerechnet, bei den anderen Märkten mit einem sehr leichten Rückgang.

Dies führt dazu, dass auf Jahresbasis ein operatives EBITDA von 1,7 bis 1,9 Milliarden € erwartet wird. Der Vorteil des Linzer Konzerns ist seine breite Aufstellung. Somit können größere Einbrüche in einigen Segmenten durch den Rest teilweise aufgefangen werden.

Analysten überwiegend positiv

Den Rückgang bei der Ertragslage sehen die meisten Marktexperten eher gelassen. Die meisten sind bei ihren Einschätzung geblieben. Die Bandbreite der Kurserwartungen ist allerdings sehr breit. JPMorgan mit 24,20 € sowie die UBS mit 26 € halten die Aktie für überbewertet, die Baader Bank dagegen ist sehr zuversichtlich und erwartet einen Zielkurs von 40 €. Die Mehrheit der Analysten sieht den fairen Kurs um die 35 €.

Rückgang schafft wieder Potenzial

Kursrückgänge, so schmerzlich sie für einige Aktionäre sind, sind die Triebfeder der Börse. Dessen sollten sich Anleger immer wieder bewusst werden – in meinen Artikeln rate ich daher immer wieder zur Realisierung von Kursgewinnen.

Mittelfristig bin ich zuversichtlich und gehe von Kursen über 32 € aus. Bevor es wieder aufwärts geht, ist jedoch eine Stabilisierung erforderlich. Diese sollte in einer Range von 26 bis 29 € stattfinden. Im zweiten Quartal rechne ich mit keiner großen Veränderung. Erst im dritten Quartal wird sich zeigen, ob es zu einer Konjunkturbelebung kommt.

Mein Fazit: Der Kursrückgang bietet wieder gute Einstiegschancen. Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung.

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