Lufthansa: 3 Faktoren machen die Aktie jetzt attraktiv

14.08.23

Die Lufthansa-Aktie (WKN: 823212) hat sich von ihrem Kursrutsch Anfang des Monats erholt und notiert wieder knapp unter 9 €. Der MDAX-Titel ist im Branchenvergleich deutlich unterbewertet und hat dank mehrerer Faktoren reichlich Kurspotenzial.

ℹ️ Lufthansa vorgestellt

Unter dem Dach des großen deutschen Airline-Verbunds Lufthansa AG befinden sich die Marken Air Swiss, Austrian Airlines und Eurowings. Zum Kranich-Imperium gehören zudem die Fracht-Fluggesellschaft Lufthansa Cargo sowie der Wartungsanbieter Lufthansa Technik. Durch die Corona-Pandemie stürzte der Konzern in eine schwere Krise und musste durch Staatsgelder gerettet werden.

Viel Erholungspotenzial übrig

Anfang des Monats hatte die Lufthansa Quartalszahlen vorgelegt, die deutlich gemacht haben, dass sich die Airline im Gegensatz zu diversen Konkurrenten noch nicht vollständig vom Pandemie-bedingten Geschäftseinbruch erholt hat.

Ursächlich dafür ist das noch lahmende Geschäft mit Business-Kunden, das bislang nur 60% des Niveaus von 2019 erreicht hat. Insgesamt verzeichnete der MDAX-Konzern im zweiten Quartal 14% weniger Passagiere als im Vergleichszeitraum vor Corona.

Für Lufthansa-Aktionäre sind das nicht notwendigerweise schlechte Nachrichten, da die Fluggesellschaft bei Geschäftsreisen und Langstreckenflügen nach Asien noch einen großen Hebel in der Hinterhand hat, um seine Ergebnisse weiter zu verbessern.

Passagier- und Techniksparten legen deutlich zu

Der neue Finanzbericht hat auch gezeigt, dass der operative Turnaround in vollem Gange ist. So ist das Passagieraufkommen gegenüber dem Vorjahresquartal um 14% auf 33 Millionen gestiegen, was zu 34% höheren Einnahmen in dem Bereich führte.

In der Technik-Sparte stieg der Umsatz um 26% auf knapp 1,6 Milliarden €, während das bereinigte EBIT um 39% auf 156 Millionen zulegte. Auch das Catering-Geschäft, dessen Verkauf in Q3 abgeschlossen sein wird, verzeichnete mit 584 Millionen € einen deutlich höheren Umsatz (21%) und einen kräftigen Ergebnisschub (EBIT) von 1 auf 15 Millionen €.

Normalisierung im Frachtbereich

Einzig bei Lufthansa Cargo gab es wie erwartet deutliche Einbußen. So hat der Frachtbereich aufgrund der Normalisierung in der Branche 43% weniger eingenommen (712 Millionen €), während das bereinigte EBIT sogar um 92% auf 37 Millionen € eingebrochen ist.

Ergebnis besser erwartet als vor Corona

Die Aussichten des Lufthansa-Konzern können sich ebenfalls sehen lassen. Für das dritte Quartal geht das Management davon aus, dass sich die Kapazitäten auf 88% erholen und das bereinigte EBIT deutlich über dem vorpandemischen Niveau liegen wird.

Für das Gesamjahr 2023 ist eine Kapazitätserholung von 85-90% geplant, ein bereinigtes EBIT von 2,6 Milliarden € und ein positiver freier Cashflow.

Aktie im Branchenvergleich günstig

Anleger werden feststellen, dass die Lufthansa-Aktie (Vorwärts-KGV ~ 6) im Branchenvergleich (Median ~ 15) mit einem klaren Abschlag gehandelt wird. Auf den Q2-Bericht folgte ein 5%iger Kurseinbruch, von dem sich das MDAX-Papier in der Folgewoche allerdings erholen konnte.

Viele Faktoren für neues Kurspotenzial

Neben der Upside im Business- und Langstrecken-Geschäft hat die Lufthansa derzeit weitere Faktoren in der Hinterhand, die ein gewisses Aufwärtspotenzial für die Aktie freisetzen dürften.

So wird die Veräußerung des Catering-Bereichs, der 160 Einzelunternehmen umfasst und nicht gerade margenstark ist, die Konzernstruktur erheblich vereinfachen. Zudem könnte im Laufe des Jahres ein Teil des MRO-Geschäfts (Lufthansa Technik) ausgegliedert werden, was ebenfalls beträchtlichen Shareholder-Value freisetzen sollte.

Angesichts dieser Aussichten und der Tatsache, dass auch Analysten dem Kranich-Titel im Schnitt etwa ein Viertel Kurspotenzial zutrauen, gehört die Lufthansa-Aktie derzeit für mich definitiv ins Depot.

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