DAX-Überblick: Zick-Zack-Kurs geht weiter

Nach moderaten Gewinnen zum Wochenauftakt ist der DAX (WKN: 846900) am Dienstag schon wieder unter Druck geraten. Am Ende des Tages büßte das größte deutsche Börsenbarometer mehr als 130 Punkte ein und ging -0,86% tiefer mit 15.767 Punkten aus dem Handel. Konjunktur- und Zinssorgen trieben Anleger in die Defensive.

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Der deutsche Leitindex startete etwas höher in den Tag und markierte in den Anfangsminuten sein Tageshoch bei 15.923 Punkten. Fortan übernahmen jedoch die Bären das Kommando und führten den Index zur Mittagszeit auf sein Tagestief bei 15.703 Punkten. Dabei handelte es sich um ein 5-Wochen-Tief. Im weiteren Handelsverlauf erholten sich die deutschen Standardwerte wieder etwas, blieben letztlich aber deutlich in der Verlustzone.

Schwache Konjunkturdaten aus China

Wie schon in den vergangenen Tagen kamen wieder einmal schlechte Nachrichten aus China. Im Juli sind sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion unter den Erwartungen geblieben. Um die schwächelnde Konjunktur anzukurbeln, hat die chinesische Zentralbank erneut die Zinsen gesenkt. Damit werden Kredite mit einjähriger Laufzeit günstiger.

Dass es um die chinesische Wirtschaft momentan nicht zum Besten bestellt ist, zeigen auch die Probleme in der Immobilienbranche. Zu Wochenbeginn machten Meldungen über Zahlungsschwierigkeiten bei Country Garden die Runde, einem der wichtigsten Bauunternehmen des Landes. Kommt es tatsächlich zu einem Zahlungsanfall, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft und die weltweiten Finanzmärkte haben.

Immobilienwerte unter Druck

Auch an den europäischen Märkten und hierzulande zählten Immobilienwerte zu den größten Verlierern. Steigende Kapitalmarktzinsen im Kampf der Notenbanken gegen die Inflation machen die Finanzierung von Immobilien über Fremdkapital deutlich teurer. Auch fällt es den Konzernen schwerer, ihr Bestandsportfolio zu veräußern, da sich die Kosten für Erwerber erhöhen. Die Papiere von Vonovia rutschten mit Verlusten von fast -2% ans DAX-Ende.

US-Einzelhandelsumsätze besser als erwartet

Auch aus den USA kamen neue Wirtschaftsdaten. Im Mittelpunkt standen dabei die Einzelhandelsumsätze für den Monat Juli, die stärker ausfielen als erwartet und an den Märkten neue Zinssorgen schürten. Das weiterhin robuste Konsumumfeld könnte die Fed dazu bewegen, weiter an der Zinsschraube zu drehen oder die Zinsen für einen längeren Zeitraum oben zu lassen.

Am Mittwoch werden die Protokolle zur letzten Sitzung der US-Notenbank veröffentlicht. Marktteilnehmer versprechen sich von den "Fed Minutes" Hinweise zum weiteren geldpolitischen Kurs.

DAX fällt wieder zurück

Der DAX hat sich zwar oberhalb der Marke von 15.700 Punkten behauptet, im Tagesverlauf aber ein neues 5-Wochen-Tief markiert. Das könnte in den kommenden Tagen für weiteren Verkaufsdruck sorgen. An der Ausgangslage hat sich grundsätzlich aber noch nichts verändert. Die Konsolidierung unterhalb von 16.000 Punkten wird fortgesetzt.

Während dem DAX für einen Anstieg zum Rekordhoch aktuell die Impulse fehlen und die Marke von 16.000 Punkten eine zu hohe Hürde darstellt, sind aber auch die Bären nicht in der Lage, das Momentum gänzlich auf ihre Seite zu ziehen. So verharrt das Börsenbarometer ein wenig zwischen den Stühlen.

Eine Entscheidung, in welche Richtung es nun weitergeht, scheint noch nicht gefallen zu sein.

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