Geberit -4%: Was die Aktie massiv belastet

Die Aktie von Geberit (WKN: A0MQWG) verliert -3,9% und steht aktuell bei knapp 450 Schweizer Franken (SFR). Hauptgrund für diesen Rückgang sind die Halbjahreszahlen sowie die schlechten Zukunftsaussichten. Seit Februar befindet sich die Aktie in einem leichten Abwärtstrend. Was können Anleger hier noch erwarten?

Geberit

ℹ️ Geberit vorgestellt

Die schweizerische Geberit AG ist der europäische Marktführer für Sanitärprodukte. Das Unternehmen bietet seinen Kunden neben Badkeramiken auch die entsprechende Sanitärtechnik. Neben dem Hauptsitz in Rapperswil-Jona betreibt der Sanitärhersteller 26 weitere Produktionswerke, davon 4 in Übersee. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 15 Milliarden SFR.

Einbruch der Bauleistung und schwieriges Umfeld belasten

Das Schweizer Unternehmen ist unmittelbar mit der jeweiligen Konjunkturlage, insbesondere der Baukonjunktur, verbunden. Momentan sind die Aussichten hier eher trübe. Grund hierfür sind einerseits die gestiegenen Kreditzinsen. Darüber hinaus sind die Baumaterialien durch die hohe Inflation stark gestiegen.

Der Rückgang beim Neubau ist massiv, bei den Modernisierungsmaßnahmen ist er nicht so gravierend. Dieses Szenario wird sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen. Positiv ist, dass sich die Kosten für Rohstoffe und Energie wieder ermäßigt haben.

Halbjahreswerte unterschiedlich ausgefallen

Bereits im ersten Quartal litt die Geschäftsentwicklung unter der sich eintrübenden Konjunktur. Mit Spannung wurde daher auf die Entwicklung im zweiten Quartal geschaut. Wie erwartet, fielen die Zahlen des zweiten Quartals deutlich schlechter aus.

Bei dem heute veröffentlichten Halbjahresbericht sind die Kennzahlen sehr unterschiedlich ausgefallen. Beim Umsatz ist ein deutlicher Rückgang festzustellen. Mit 1,67 Milliarden SFR liegt er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14% niedriger – währungsbereinigt beträgt der Rückgang 9,2%. Zwar wurden die Verkaufspreise um 11% angehoben, der Volumenrückgang machte diesen positiven Effekt jedoch vollkommen zunichte.

Bei der Ertragslage sieht es anders aus. Die Profitabilität wurde gesteigert. Ursache hierfür war, dass der Konzern sich frühzeitig auf diese negative Umsatzentwicklung einstellte und entsprechende Maßnahmen auf der Kostenseite eingeleitet hat. Das operative EBITDA sank von 561 Millionen SFR im Vorjahr auf 526 Milliarden SFR, die EBITDA-Marge verbesserte sich jedoch von 29 auf 31,7%.

Dass frühzeitig Maßnahmen zur Kostenanpassung sowie eine Preisanhebung durchgeführt wurden, spricht für den Sanitärkonzern. Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung zufriedenstellend. Die prozentualen Rückgänge zum Vorjahreszeitraum sollten nicht überbewertet werden, das erste Halbjahr 2022 war von sehr guten Kennzahlen geprägt.

Prognose bestätigt

Die sich abzeichnende Abschwächung führte dazu, dass die Jahresprognose moderat ausfiel. Beim Umsatz wird weiterhin mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Die operative EBITDA-Marge soll bei 29% liegen – ein Jahr zuvor lag sie bei 26,8%.

Positiv bei diesen Prognosewerten ist, dass eine deutlich höhere operative Marge erwartet wird. Bei dem Umsatzrückgang ist die Aussage sehr allgemein verfasst.

Lohnt sich hier ein Einstieg?

Um es gleich vorweg zu sagen – ich halte die Aktie derzeit für keine gute Investition.

Die Gründe für meine Einschätzung beruhen hauptsächlich auf der auch zukünftig schwachen Baukonjunktur. Diese dürfte über das laufende Geschäftsjahr hinaus anhalten.

Positiv werte ich, dass Geberit die Kosten effektiv gemanagt hat und dies auch weiterhin tun wird. Die Kostenoptimierung ist ohne gravierende Maßnahmen jedoch begrenzt.

Ich erwarte daher, dass der Kurs sich weiterhin seitlich entwickeln wird. Dabei wird die Volatilität groß bleiben. Die jüngsten Analystenbewertungen sind unterschiedlich. BNP Paribas hält an seiner Kaufempfehlung fest und Barclays ebenfalls an seiner Verkaufsempfehlung.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst abwarten.

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