Endor-Aktie: Eine Talfahrt ohne Ende

Nachdem die Endor-Aktie bereits am Freitag um rund -13% abgesackt war, geht der Kurssturz des Gaming-Hardware-Herstellers auch zum Wochenauftakt weiter. Am Montagmorgen lag der Titel mit rund 7% im Minus und fiel auf ein neues Jahres- und zugleich Dreijahrestief. Was belastet die Endor-Aktie so stark?

ℹ️ Endor vorgestellt

Die Endor AG entwickelt und vermarktet hochwertige Eingabegeräte wie High-End-Lenkräder und Pedale für Rennsimulationen auf Spielkonsolen und PCs sowie Fahrschulsimulatoren. Die Produktentwicklung und der Prototypenbau finden vorwiegend in Deutschland statt, gefertigt werden die Produkte hauptsächlich in Asien. Hauptabsatzmärkte von Endor sind Europa, die USA, Kanada, Australien und Japan. Das im bayerischen Landshut ansässige Unternehmen hat einen Börsenwert von ca. 790 Millionen €.

Miese Halbjahreszahlen

Die Präsentation der Halbjahreszahlen vermieste Anlegern weiter die Laune. So lag der Umsatz in den ersten sechs Monaten des aktuellen Jahres mit 41,3 Millionen € um satte 48% unter dem Vergleichswert des Vorjahres.

Ähnlich schlecht liest sich die Gewinnentwicklung. Im ersten Halbjahr 2022 konnte Endor noch einen operativen Gewinn in Höhe von 17,7 Millionen € ausweisen. Im vergangenen Halbjahr fuhr das Unternehmen hingegen einen operativen Verlust von -4,4 Millionen € ein.

Ein Blick auf die Bilanz dürfte Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn werfen. Während sich das Eigenkapital von Endor auf rund 15,3 Millionen € beläuft, summieren sich die Bankverbindlichkeiten auf 65,3 Millionen €.

Ein katastrophales Chartbild

Das Chartbild der Endor-Aktie ist schlichtweg eine Katastrophe. Seit über zwei Jahren gelingt dem Papier kein Ausbruch aus einem stabilen Abwärtstrend, in dessen Zuge die Aktie über -75% ihres Wertes verloren hat.

Der nächste Unterstützungsbereich zeigt sich erst wieder bei rund 5 €, also ca. -15% unter dem aktuellen Kursniveau.

Nur was für Zocker

Woher Endor-Chef Thomas Jackermeier, der übrigens 50% der Anteile hält, seinen Optimismus nimmt, ist mir schleierhaft. Jackermeier peilt einen Jahresumsatz von 100 bis 125 Millionen € an und will das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf 10 bis 15 Millionen € heben. Zwar sorgte der Endor-Boss in den letzten Jahren immer wieder für positive Überraschungen, aber meiner Meinung nach steht die Jahresprognose des Gaming-Unternehmens auf sehr wackeligen Beinen.

Allerdings haben langjährige SD-Leser natürlich nicht vergessen, dass dieser Titel ihnen nach entsprechenden Tipps der Experten im Live Chat bis Mitte 2020 schon einmal unfassbare Renditen beschert hat.

Aktuell empfiehlt sich die Endor-Aktie ausschließlich Zockernaturen zum Kauf, die den günstigen Kurs für einen Einstieg nutzen wollen. Anleger, die nachts lieber ruhig schlafen, sollten hingegen die Finger von der Aktie lassen. Zu groß ist die Gefahr, dass sich der Kurssturz fortsetzt.

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