Oersted-Aktie: Das Beben ist noch nicht vorbei
Das Börsenbeben der Oersted-Aktie (WKN: A0NBLH) ist noch nicht vorüber. Nachdem das Papier des dänischen Offshore-Windparkbetreibers am 30. August um über -20% in den Keller rauschte, ging es am Dienstagmorgen abermals um mehr als -6% bergab. Haben Anleger endgültig das Vertrauen in die Oersted-Aktie verloren?
ℹ️ Oersted vorgestellt
Oersted mit Sitz im dänischen Fredericia ist Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenenergie. Der Windenergiekonzern betreibt Winkparks in mehreren europäischen Ländern, vorwiegend in Dänemark, Deutschland und Großbritannien, sowie in den USA. Neben dem Offshore-Geschäft ist Oersted auch tätig in den Bereichen Onshore-Windkraft (in den USA) und Markets & Bioenergy (Biomasse-Kraftwerke und Stromvertrieb). Der Börsenwert des Konzerns beträgt aktuell ca. 25 Milliarden €.
Unglaubwürdige Begründungen
Anleger brauchten offenbar einige Tage, um die Horrormeldung von Oersted Ende August noch einmal zu verdauen. Der dänische Weltmarktführer für Offshore-Windkraftanlagen hatte vor wenigen Tagen massive Wertberichtigungen für Projekte in den USA in den Raum gestellt. Als Grund führte das Management eine Kombination aus nicht funktionierenden Lieferketten, ausfallenden Steuergutschriften und hohen Zinsen an.
Überrascht wurde der Markt vor allem von der Höhe der potenziellen Wertberichtigungen. Diese könnten sich im Worst Case auf knapp 15% des Eigenkapitals von Oersted summieren – eine völlig unbekannte Dimension beim Windparkbetreiber.
Auch die Begründungen des Oersted-Managements für die drohenden Abschreibungen halten einige Analysten für nicht glaubwürdig. Hohe Zinsen sind bereits seit Monaten ein Thema und auch Lieferkettenprobleme tauchen nicht von heute auf morgen auf.
Auf einem Dreijahrestief
Die Oersted-Aktie ist charttechnisch massiv angeschlagen. Sie hat innerhalb weniger Tage wesentliche Unterstützungslinien durchbrochen und notiert aktuell auf einem Dreijahrestief. Es ist aktuell charttechnisch sehr schwierig einzuschätzen, wann das Papier seinen Boden gefunden hat.
Das Vertrauen ist weg
Trotz des historisch niedrigen Kurses warne ich Anleger gegenwärtig vor einem Investment in die Oersted-Aktie. Der dänische Windenergiekonzern ist sowohl fundamental als auch charttechnisch massiv angeschlagen.
Im ersten Halbjahr gingen Umsatz und Nettogewinn aufgrund gesunkener Strompreise deutlich zurück. Zwar bestätigte das Management die Jahresprognose, aber ob das zweite Halbjahr angesichts der jüngsten Nachrichten so viel besser läuft, wage ich zu bezweifeln.
Langfristig ist die Oersted-Aktie meiner Ansicht nach aber durchaus aussichtsreich. Anleger sollten jedoch die weitere Entwicklung in den USA abwarten und nicht vorschnell handeln.
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