TUI-Aktie: Änderungen auf der Insel

Tim Krupka
10.09.23

Die TUI-Aktie (WKN: TUAG50) tritt auf der Stelle, auch wenn das Sommergeschäft nach Ansicht von Deutschlandchef Stefan Baumert recht ordentlich lief. Charttechnisch bleibt die Lage beim weltgrößten Reiseveranstalter also unverändert angespannt, eine wichtige Meldung aus Großbritannien gibt es derweil trotzdem.

ℹ️ TUI vorgestellt

Die TUI AG ist der größte Touristikkonzern der Welt. TUI betreibt eigene Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffe sowie Reisebüros, Incoming-Agenturen und Reiseveranstalter. Der Konzern hat einen rechtlichen Doppelsitz in Berlin und Hannover, wobei die Konzernverwaltung in der niedersächsischen Landeshauptstadt angesiedelt ist. TUI hat derzeit eine Marktkapitalisierung von ca. 2,73 Milliarden €.

Neuaufstellung des Vertriebs

Großbritannien ist nach Deutschland der zweitwichtigste Absatzmarkt für TUI. Dennoch sollen dort nun entscheidende Änderungen vorangetrieben werden, wie der Konzern jüngst mitteilte. So haben etwa die Preis- und Provisionsstrukturen für viele unabhängige Vermittler in den letzten Jahren nicht mehr funktioniert, wie Neil Swanson, Marketing-Chef der englischen Tochter, zuletzt verlauten ließ.

Um an dieser Schwachstelle anzusetzen, sollen bereits in den nächsten Monaten Gespräche mit diversen Reisebüros auf der Insel geführt werden. Dabei wird es vorrangig um die Vereinbarung neuer finanzieller Beschlüsse gehen, die für beide Seiten von Vorteil sind. Vor allem die Tatsache, dass die Vermittler preislich zuletzt nicht mehr mit den Direktangeboten aus dem Internet mithalten konnten, dürfte im Zentrum der Debatten stehen.

Was macht derweil die Aktie?

Der Blick auf den Chart offenbart schnell, dass sich die Anleger des Reisekonzerns weiter in Geduld üben müssen. Doch noch mehr als das. Jüngst brach der Kurs der TUI-Aktie um satte -16% ein und das in gerade einmal vier Handelswochen.

Grund dafür dürften unter anderem massive Leerverkäufe sein. Seit Anfang August wechselten etwa ein Drittel der handelbaren Papiere ihren Besitzer. Zudem war TUI zuletzt mit einem Anteil von mehr als 8,7% die am stärksten leerverkaufte Aktie in Deutschland.

Dabei machten zumindest die finanziellen Ergebnisse des abgeschlossenen Quartals am 9. August etwas Hoffnung. Unter anderem verbesserten sich die Hannoveraner umsatzseitig verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um rund 19% auf über 5,3 Milliarden Euro. Das alles scheint an der Börse gegenwärtig jedoch unterzugehen. Auch die passablen Aussichten sowie die überwiegend neutralen Bewertungen der Analysten finden kaum Gehör.

Rückkehr zur 6 €-Marke wäre wichtig

Derzeit darf der Abwärtstrend der TUI-Aktie als zu mächtig angesehen werden, als dass ein schneller Turnaround möglich wäre. Mittelfristig muss das Unternehmen wenigstens die 6 €-Marke wieder in Angriff nehmen, um Impulse zu setzen und charttechnisch für ein bisschen Entspannung zu sorgen. Ein Einstieg drängt sich in der momentanen Situation trotzdem nicht auf.

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