DAX-Überblick: Die Bullen werden zurückgeschlagen
Der DAX (WKN: 846900) hat am Montag nicht an den Gewinn aus der Vorwoche anknüpfen können. Zum Auftakt in die neue Handelswoche büßte das größte deutsche Börsenbarometer zeitweise rund 200 Punkte ein und ging -1,05% tiefer mit 15.727 Punkten aus dem Handel. Die positive Stimmung nach dem EZB-Entscheid scheint schon wieder verpufft.
Bereits am Morgen zeichnete sich ein schwacher Handelstag ab. Dabei wirkten noch die schwachen Vorgaben von der Wall Street vom letzten Freitag nach. Die deutschen Standardwerte starteten tiefer in den Tag und konnten die dabei entstandene Kurslücke in der Folge nicht mehr schließen. Fortan ging es immer weiter gen Süden, das Tagestief wurde kurz vor Handelsende mit knapp 15.694 Punkten markiert.
EZB stellt ein Ende der Zinsanhebungen in Aussicht
In der vergangenen Woche hatte die Europäische Zentralbank EZB zwar erneut die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt angehoben, gleichzeitig aber ein Ende des Zinserhöhungszyklus in Aussicht gestellt. Das sorgte an den Märkten für gute Laune und bescherte dem DAX ein Wochenplus von fast +1%. Dabei gelang der Anstieg auf ein neues Hoch im Monat September mit 15.989 Punkten. Die 16.000-Punkte-Marke bleibt zunächst aber eine zu große Hürde.
Auch wenn der Markt den Zinsgipfel ausgemacht hat, gibt es weiterhin eine große Unsicherheit darüber, wann dies- und jenseits des Atlantiks die Zinsen wieder gesenkt werden. Am Mittwochabend wird die US-Notenbank Fed in ihrer Septembersitzung über den weiteren Zinskurs entscheiden. Das positive Überraschungspotenzial ist stark begrenzt, da inzwischen nur noch 1% der Marktteilnehmer von einer weiteren Zinserhöhung ausgeht. Der Rest rechnet mit einer Zinspause.
Und es bleibt fraglich, ob Notenbankchef Jerome Powell baldige Zinssenkungen in Aussicht stellen wird. Schließlich ist die Inflation auch in den USA weiterhin ein gutes Stück vom Zwei-Prozent-Zielniveau entfernt.
DAX prallt nach unten ab
Unter diesen Umständen dürfte es für den DAX schwierig werden, aus der aktuellen Konsolidierungszone nach oben auszubrechen. Mit dem deutlichen Abverkauf vom Montag ist der Index erneut von der 16.000-Punkte-Marke nach unten abgeprallt. Auch 50- und 100-Tage-Linie (SMA50; SMA100) erwiesen sich dabei als Hindernis.
Während die 15.800-Punkte-Marke durchbrochen wurde, hat sich der DAX zumindest oberhalb von 15.700 Punkten behaupten können. Dies gilt es in den kommenden Tagen zu bestätigen, andernfalls steht dem Börsenbarometer ein weiterer Test der unteren Konsolidierungszone im Bereich von 15.500 Punkten bevor. Als zusätzliche Stütze fungiert dabei die 200-Tage-Linie (SMA200), die aktuell bei 15.522 Punkten verläuft.
Wird der zentrale Unterstützungsbereich durchbrochen, droht ein Abverkauf in Richtung 15.000 Punkten. Das gilt es aus Bullensicht unbedingt zu vermeiden.
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