DAX-Überblick: Stimmung mies nach Fed-Entscheid
Der DAX (WKN: 846900) ist nach einem freundlichen Mittwochshandel am Donnerstag wieder deutlich zurückgefallen. Das größte deutsche Börsenbarometer büßte mehr als 200 Punkte ein und ging -1,33% tiefer mit knapp 15.572 Punkten aus dem Handel. Nach dem Fed-Entscheid war die Stimmung im Keller.
Bereits am Morgen zeichnete sich ein schwacher Handelstag ab. Der deutsche Leitindex startete mehr als 100 Punkte tiefer in den Tag und konnte das dabei entstandene Gap in der Folge auch nicht mehr schließen. Der nachfolgende Erholungsversuch prallte von der 15.700-Punkte-Marke nach unten ab. Anschließend ging es immer weiter gen Süden, rund eine Stunde vor Handelsbeginn an der Wall Street erreichte der DAX sein Tagestief bei 15.548 Punkten. Auch bei den großen US-Indizes gingen die Verkäufe weiter.
US-Währungshüter bleiben ihrer Linie treu
Die US-Notenbank hat den Leitzins am Mittwochabend zwar erwartungsgemäß auf dem aktuellen Niveau belassen, gleichzeitig aber weiterhin falkenhafte Signale an den Markt ausgesendet. Zum einen fassen die obersten Währungshüter der Vereinigten Staaten noch einen weiteren Zinsschritt zur Eindämmung der Inflation in diesem Jahr ins Auge.
Zudem sind die Hoffnungen auf eine baldige Leitzinssenkung gedämpft worden. Die sogenannten „Fed Dots“, die die Leitzinserwartungen der Mitglieder der US-Notenbank aufzeichnen, sehen im Durchschnitt nur eine Zinsreduktion im kommenden Jahr vor.
Ernüchtert zeigte sich auch Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets, der die Zins-Botschaft der Fed als „höher und länger“ zusammenfasste. Die Aussicht auf längerfristig hohe Zinsen könnte die Märkte nun wieder nachhaltig belasten.
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gesunken
Zusätzlich geschürt werden die Zinssorgen durch neue Daten vom US-Arbeitsmarkt. Demnach sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zuletzt gesunken. In der vergangenen Woche haben 201.000 Menschen Unterstützung beantragt, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Erwartet worden waren 225.000 Erstanträge nach 221.000 in der Woche zuvor.
Erst wenn die kritische Marke von 270.000 Erstanträgen erreicht ist, sprechen Experten von einer negativen Trendwende auf dem Arbeitsmarkt. Dieser präsentiert sich somit weiterhin überaus robust.
DAX rutscht ans untere Ende der Konsolidierungszone
Durch den erneuten Rücksetzer ist der DAX auf den tiefsten Stand seit Mitte August zurückgefallen und hat sich dem unteren Ende seiner seit Wochen bestehenden Konsolidierungszone zwischen 15.500 und 16.000 Punkten angenähert.
Außerdem stellte der deutsche Leitindex den Kontakt zur 200-Tage-Linie (SMA200) her, die aktuell bei 15.543 Punkten angesiedelt ist. Beim Tagestief trennten den Index gerade einmal 5 Punkte vom gleitenden Durchschnittskurs, der als langfristiger Trendindikator gilt.
Sollte der DAX den 200-Tagesdurchschnitt durchbrechen, würde sich das Chartbild dementsprechend deutlich eintrüben.
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