Mercedes-Benz-Aktie: Buhmann statt Saubermann?

Nach einer guten Performance zum Jahresbeginn steckt die Mercedes-Benz-Aktie (WKN: 710000) seit gut einem halben Jahr in einem Seitwärtstrend fest. In den letzten sechs Monaten pendelte der Kurs des Stuttgarter Autokonzerns zwischen 65 und 75 € auf und ab. Wird diese Nachricht für einen Abwärtstrend sorgen?

Mercedes-Benz

ℹ️ Mercedes-Benz vorgestellt

Mercedes-Benz ist einer der traditionsreichsten Autohersteller der Welt. Mit einem Absatz von rund 2,5 Millionen Fahrzeugen (Pkw und Vans) gehört der Konzern mit Sitz in Stuttgart zu den drei wichtigsten Autobauern Deutschlands. Gemessen am Umsatz zählt die Mercedes-Benz-Gruppe sogar zu den größten Autoherstellern der Welt. An der Börse wird das im DAX gelistete Unternehmen mit etwa 100 Milliarden € bewertet.

Vom Dieselskandal eingeholt

Nun wird auch Mercedes-Benz vom Dieselskandal eingeholt. Eigentlich ist diese Aussage nicht ganz korrekt, denn Anleger haben bereits vor mehr als drei Jahren eine millionenschwere Klage gegen den schwäbischen Premiumhersteller eingereicht. Der Vorwurf: Mercedes-Benz soll den Einbau illegaler Abschalteinrichtungen in Dieselfahrzeugen verschwiegen haben.

Doch seit Donnerstag steht fest, wann es zum Prozessbeginn in dieser Angelegenheit kommen wird. Am kommenden Mittwoch will das Gericht zum ersten Mal über die Klage verhandeln. Viel Neues ist von diesem Termin nicht zu erwarten, denn dabei geht es lediglich um die Strukturierung des Verfahrens.

Das Besondere an der Klage gegen Mercedes-Benz ist jedoch, dass zu den Klägern nicht nur betroffene Dieselfahrer gehören, sondern sich auch mehr als 200 institutionelle Anleger wie Banken, Versicherungen und Pensionsfonds angeschlossen haben. In Summe verlangen die Kläger rund 900 Millionen € Schadenersatz.

Die Unterstützung hält bislang

Die wichtige Unterstützungslinie bei 65 € hat bislang gehalten. Ein Abwärtstrend der Mercedes-Benz-Aktie ist deshalb vorerst nicht zu erwarten. Für eine nachhaltige Aufwärtsbewegung muss der Autobauer aber wieder gute Nachrichten liefern.

Mit in den Sumpf gezogen

Der potenzielle finanzielle Schaden der Klage hält sich für die Schwaben in Grenzen. Vielmehr könnte der Imageschaden schwerer wiegen. Nachdem bislang mehr oder weniger Volkswagen allein der Buhmann in Sachen Dieselskandal war und Mercedes-Benz das Image des Saubermanns pflegte, wird nun auch der Hersteller mit dem Stern mit in den Sumpf gezogen.

Trotzdem bleibt die Mercedes-Benz-Aktie für mich eine Kaufempfehlung. Unter allen deutschen Autobauern halte ich die Stuttgarter für am besten positioniert. Die Premiumstrategie von Mercedes-Chef Källenius scheint aufzugehen. Der Hersteller erwirtschaftet Topmargen, ausgezeichnete Gewinne und begeistert mit einer Dividendenrendite von fast 8%.

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