MTU Aero Engines-Aktie: Ist der Kurssturz zu Ende?

Nach dem katastrophalen Kurssturz der letzten Tage startet die MTU Aero Engines-Aktie (WKN: A0D9PT) am Freitag mit einem leichten Plus von knapp über 1% in den Handelstag und ist damit einer der Spitzenreiter im DAX. Gibt es endlich gute Nachrichten, die das Kursdebakel des Triebwerksherstellers beenden könnten?

MTU Aero Engines

ℹ️ MTU Aero Engines vorgestellt

MTU Aero Engines entwickelt, fertigt, vertreibt und wartet Triebwerke in zivilen und militärischen Flugzeugen. Der in München ansässige Konzern ist an den meisten Antrieben in der zivilen und militärischen Luftfahrt beteiligt und über zahlreiche Beteiligungen und Tochtergesellschaften eng mit allen großen Triebwerksherstellern weltweit verbunden. Der Triebwerkskonzern kommt aktuell auf eine Marktkapitalisierung von ca. 8,7 Milliarden €.

Zwei gute Nachrichten

Nachricht Nr. 1: Die US-Investmentbank Goldman Sachs belässt das Rating der MTU Aero Engines-Aktie auf „Neutral“. Das ist an sich noch keine positive Nachricht, doch die Analysten geben ein Kursziel von 178 € aus – immerhin ein Aufwärtspotenzial von rund +10% gegenüber dem aktuellen Kursniveau.

Laut Einschätzung der Investmentbank sei die Unsicherheit rund um den Rückruf Hunderter Airbus-Flugzeuge aufgrund von Materialmängeln bei den Triebwerken groß, aber das MTU-Management habe sein Vertrauen in die langfristigen Aussichten des Unternehmens bewiesen.

Nachricht Nr. 2: Diese könnte deutlich wichtiger sein, denn beim schärfsten Wettbewerber von MTU Aero Engines, dem Turbinenhersteller CFM, bahnt sich ein Riesenskandal an. Medienberichten zufolge wurden in den Triebwerken von CFM Teile verbaut, die über keine Zulassung verfügen.

CMF weist die Schuld bislang von sich und beschuldigt seine Zulieferer der Unterlagenfälschung. Der Fall könnte für ein Erdbeben in der Luftfahrtindustrie sorgen, denn die betroffenen Triebwerke sind sehr weit verbreitet. Sie treiben Maschinen wie die Boeing 737 sowie die gesamte erste Generation der Airbus A340-Modellreihe an. Darüber hinaus sind auch Flugzeuge wie die Boeing 767 und der Airbus A330 betroffen.

Das 12-Monatstief muss halten

Die MTU Aero Engines-Aktie ist trotz des massiven Kurssturzes der letzten Tage noch nicht auf ihr 12-Monatstief bei 151 € abgerutscht. Diese Marke sollte auf jeden Fall halten, da ansonsten der Weg für deutlich niedrigere Kurse frei wäre.

Schadenfreude ist nicht angebracht

Für MTU Aero Engines könnte die Nachricht vom Malheur des Wettbewerbers genau zum rechten Zeitpunkt kommen und von den eigenen Problemen ablenken. Der Schaden eines Konkurrenten muss aber nicht zwangsläufig zum Gewinn für MTU werden.

Kurzfristig rate ich Anlegern aufgrund der massiven Turbulenzen bei den globalen Triebwerksherstellern zur Vorsicht beim Kauf der MTU Aero Engines-Aktie. Es ist anzunehmen, dass Airbus und Boeing in den kommenden Monaten ihre Qualitätssicherungsmaßnahmen drastisch verstärken werden und möglicherweise noch weitere Leichen im Keller entdecken.

Mittelfristig ist die MTU Aero Engines-Aktie für mich aber einen Kauf wert. Die Aussichten der internationalen Luftfahrt sind nach wie vor blendend und an MTU und seinen wenigen Wettbewerbern führt trotz aller Probleme kein Weg vorbei.

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