DAX-Ausblick: Für Spannung ist gesorgt
Der DAX (WKN: 846900) hat eine frustrierende Woche hinter sich. Letztlich büßte das größte deutsche Börsenbarometer mehr als 300 Punkte ein und ging gut -2% tiefer mit 15.557 Punkten aus dem Handel. Die Aussicht auf langfristig hohe Zinsen nach dem Fed-Entscheid drückt auf die Stimmung und drängt die Käufer in die Defensive. Was ist in der neuen Woche zu erwarten?
Der scharfe Rücksetzer hat die deutschen Standardwerte ans untere Ende der wochenlangen Konsolidierungszone zwischen 15.500 und 16.000 Punkte befördert. Am Freitag ging es im Tagesverlauf sogar bis auf 15.471 Punkte nach unten und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Juli. Erholungsimpulse von der Weltleitbörse in New York verhalfen dem Index aber zu einem höheren Wochenschlusskurs. So behauptete sich der DAX über der 200-Tage-Linie (SMA200).
Geldpolitische Signale müssen verarbeitet werden
In den kommenden Tagen geht es für die Anleger darum, die geldpolitischen Signale der einzelnen Notenbanken zu verarbeiten und entsprechend einzuordnen. Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen ist durch die jüngsten geldpolitischen Signale jedenfalls gedämpft worden.
Während die Fed, die Schweizerische SNB und die Bank of England am aktuellen Zinsniveau festhielten, nahmen die schwedische und die norwegische Notenbank einen weiteren Zinsschritt vor. Alle Zentralbanken ließen sich die Option offen, weiter an der Zinsschraube zu drehen.
Konjunktursorgen rücken in den Fokus
Nachdem sich die Teuerungsraten zuletzt abgeschwächt haben, rücken neben Inflationsbekämpfung nun Wachstumsbedenken und Rezessionsängste mehr und mehr in den Fokus. Aktuell sorgen die wieder anziehenden Energiepreise für Gegenwind und stellen ein Aufwärtsrisiko für die Inflation dar.
Wie es um die Inflation tatsächlich bestellt ist, werden Konjunkturdaten in der kommenden Woche offenlegen. Am Donnerstag gibt es aktuelle Inflationsdaten aus Deutschland für den Monat September, am Freitag folgen selbige für die Eurozone. In Deutschland waren die Verbraucherpreise im August überraschend auf 6,2% gestiegen und damit stärker als erwartet. In der Eurozone gingen sie indes überraschend auf 5,1% zurück.
Weitere Konjunkturdaten auf der Agenda
Bereits am Montag wird der neueste ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht, der ein wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland ist. Während die Experten der LBBW mit einer weiteren Eintrübung rechnen, der fünften in Folge, gehen die Analysten der Helaba von einem stabilen Geschäftsklima aus. Grund sind die zuletzt positiven Entwicklungen im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor.
Am Mittwoch folgt mit dem GfK-Verbrauchervertrauen ein weiterer Konjunkturtermin zur Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Stimmungslage.
DAX steht vor weiterer Zerreißprobe
Für den DAX wird es nun darum gehen, eine kurzfristige Stabilisierung herbeizuführen. Hierbei stehen das untere Ende der laufenden Konsolidierungszone und die Tiefs im Bereich 15.450 Punkten im Fokus. Zusätzlich gestützt wird der Index dabei durch die 200-Tage-Linie als Indikator für den langfristigen Trend.
Wird diese Zone durchbrochen, könnten sich die Korrekturen rasch ausweiten und zu einem Rücksetzer bis auf 15.000 Punkte führen. Da sich der DAX in den vergangenen Wochen im besagten Supportbereich bislang aber sehr robust präsentiert hat, könnte es aber auch zu einer bullischen Umkehrbewegung kommen.
In jedem Fall liefert die neue Woche viel Zündstoff.
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