Netflix-Aktie: Das könnte für Ruhe sorgen

Die Netflix-Aktie (WKN: 552484) geriet in den letzten drei Handelswochen unter ziemlich starken Verkaufsdruck und büßte rund -15% an Wert ein. Am Montagvormittag startete das Papier des Streaming-Giganten jedoch mit einem leichten Plus in die neue Börsenwoche. Sorgt die Beendigung des Streiks der Drehbuchautoren in Hollywood für etwas Ruhe?

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ℹ️ Netflix vorgestellt

Mit über 230 Millionen Kunden ist Netflix der weltgrößte Streaming-Anbieter für Filme und Serien. Das 1997 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz im kalifornischen Los Gatos. Mit einem aktuellen Börsenwert von rund 168 Milliarden US$ gehört Netflix zu den 70 wertvollsten Unternehmen der Welt.

Eine Einigung im Streik

Nach fast fünf Streikmonaten hat sich die Gewerkschaft der US-Drehbuchautoren mit den Film- und Fernsehstudios des Landes auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Abschließend ist die Einigung jedoch nicht, denn sowohl der Gewerkschaftsvorstand als auch die knapp 12.000 Mitglieder müssen der Vereinbarung noch zustimmen.

Wie die Details der Vereinbarung aussehen, ist bislang unbekannt. Erst der endgültige Vertragstext soll veröffentlicht werden. Die Autorengewerkschaft spricht jedoch von bedeutenden Errungenschaften und Absicherungen für die Schriftsteller.

Hauptstreitpunkt der letzten Monate waren die niedrigen Vergütungen der Drehbuchautoren durch Streaming-Dienste wie Netflix. Diese zahlen deutlich weniger für die Arbeit der Autoren als TV-Sender.

Zudem treibt viele Autoren die Sorge um, in Zukunft durch Computer mit KI ersetzt zu werden. Schon heute sind intelligente Programme in der Lage, mehr oder weniger komplexe Geschichten zu schreiben. Diese Fähigkeit dürfte sich in den kommenden Jahren rasant verbessern.

Charttechnisch kritisch

Die Netflix-Aktie befindet sich dieser Tage in einer charttechnisch sehr kritischen Situation. Der seit Mitte 2022 anhaltende Aufwärtskanal wurde durch den jüngsten Kursrückgang nach unten durchbrochen. Es drohen demnach weitere Kursrückgänge.

Es ist noch nicht zu Ende

Welche Auswirkungen die Vereinbarung auf Netflix haben wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Zudem ist der Streik der Drehbuchautoren noch nicht beendet, da viele Autoren aus Solidarität mit den ebenfalls streikenden Schauspielern weitermachen wollen. Schätzungen zufolge summiert sich der Schaden des Doppelstreiks inzwischen auf über fünf Milliarden US$.

Trotz des Streiks bleibt die Netflix-Aktie für mich weiterhin ein Kauf. Die Nummer 1 am Streaming-Markt hat mit der Einführung eines werbefinanzierten Basis-Abos und der Beschränkung des Account-Sharings viel richtig gemacht.

Die Sorgen von Drehbuchautoren und Schauspielern sind zweifellos begründet. Künstliche Intelligenz wird meiner Meinung nach viele ihrer Leistungen in den kommenden zwei Jahrzehnten obsolet machen. Für Netflix ist dies hingegen eine gute Nachricht. Der Streaming-Dienst wird durch den Einsatz von KI seine Kosten senken können.

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