Booking-Aktie: Übernahme abgeblasen – was nun?
Mit einem Plus von fast 50% lief es für die Booking-Aktie (WKN: A2JEXP) in diesem Jahr bisher sehr gut. Doch nun sorgt eine geplatzte Übernahme für einige Unruhe. Wie wirkt sich das auf den Konzern aus? Und was müssen Aktionäre jetzt wissen?
ℹ️ Booking vorgestellt
Booking Holdings bietet weltweit Online-Reservierungen für Reisen und Restaurants sowie damit verbundene Dienstleistungen an. Das Unternehmen betreibt die Webseiten Booking.com, Rentalcars.com, KAYAK, Agoda und Priceline. Früher war man unter dem Namen The Priceline Group bekannt und änderte seinen Namen im Februar 2018 in Booking Holdings. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet und ist an der Börse 105 Milliarden US$ wert.
Überraschende Absage
Relativ überraschend wurde am Montag verkündet, dass die EU-Kommission die Übernahme von eTraveli durch Booking nicht gestattet. Die Übernahme des schwedischen Unternehmens, welches unter anderem die Websiten GotoGate und My Trip betreibt, war für Booking ein strategisch wichtiges Ziel gewesen, da es die Marktposition auch im wachsenden Bereich der Flugvermittlung bei der Online-Plattform gestärkt hätte.
Allerdings entschied sich die Kommission, kein grünes Licht zu geben, da Booking mit einem europäischen Marktanteil von rund 60% schon zu groß sei. Vor allem argumentierten die Entscheidungsträger mit der Trägheit der Kunden, die auf Booking.com infolge der Übernahme meist Flüge und Übernachtungen zusammen gebucht hätten. Konkret hieß es in einem Statement:
Booking hat keine ausreichenden Abhilfemaßnahmen angeboten, um diese Bedenken auszuräumen.
Zwar kündigte Booking an, gegen die Entscheidung vorzugehen, jedoch ist es wahrscheinlich, dass es hier wiederum eine Absage gibt.
Ist Booking zu groß?
Infolgedessen sind natürlich viele Anleger besorgt, dass die Plattformökonomie, welche Booking.com aufgebaut hat, inzwischen zu groß geworden ist, um weiter anorganisch wachsen zu können. Diese Sorge ist durchaus berechtigt. In den kommenden Jahren wird das Unternehmen vor allem durch die operative Leistung überzeugen müssen, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass dies gleich negativ sein muss.
Ähnlich sehen das auch die Analysten, die trotz der starken Aufwärtsbewegung der Aktie im Jahr 2023 noch ein Kurspotenzial von +9% sehen.
Langfristig interessant
Folglich bleibt Booking auch wegen seiner attraktiven Marktpositionierung eine spannende Aktie, die mit einem KGV von 20,8 allerdings etwas teuer ist, bedenkt man die Konjunkturabhängigkeit des Geschäftsmodells.
Anleger sollten deswegen meiner Meinung nach noch mit einem Kauf abwarten. Erst wenn der Titel wieder ein Bewertungsniveau aus dem Herbst 2022 erreicht, können Investoren hier zum Schnäppchenpreis zuschlagen.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Booking. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.