Wandelanleihen: Was ist das? Funktionsweise einfach erklärt

Sie sind ein beliebtes Instrument, um bei größeren Finanzierungsvorhaben Investoren zu attraktiven Konditionen ins Boot zu holen: Wandelanleihen – auch Wandelschuldverschreibungen, Wandelobligationen oder convertible bonds genannt. Wie funktionieren die typischerweise von Aktiengesellschaften emittierten Schuldverschreibungen und welche Vorteile bieten sie für Anleger?

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Wie funktioniert eine Wandelanleihe?

Inhabern einer Wandelanleihe wird das Recht eingeräumt, die erhaltene Anleihe innerhalb einer Wandlungsfrist zu einem vorher festgelegten Wandlungsverhältnis in Aktien des ausgebenden Unternehmens umzuwandeln. Durch diesen Prozess wird aus einer festverzinslichen Schuldverschreibung eine Aktie.

Fristen und Optionen bei Wandelanleihen

Eine Besonderheit bei Wandelobligationen besteht in der Sperrfrist. Während dieser Phase ist es nicht möglich, Anleihen in Aktien des Emittenten umzuwandeln. Fest bestimmt sind zudem der letztmögliche Wandlungstag und das Wandlungsverhältnis.

Macht ein Anleger keinen Gebrauch von seinem Wandlungsrecht, behalten die erworbenen Anleihen den Charakter festverzinslicher Wertpapiere. Genauso wie bei Staatsanleihen und anderen Schuldverschreibungen gilt, dass Wandelanleihen am Ende der Laufzeit zum Nennwert zurückgezahlt werden.

Sonderfall Pflichtwandelanleihe

Vorsicht! Eine Ausnahme bilden sogenannte Pflichtwandelanleihen: Sie werden am Ende der Laufzeit automatisch in Aktien umgewandelt. Sind die Aktien zum Zeitpunkt der Pflichtumwandlung im Wert gefallen, kommt dies einer Realisierung von Kursverlusten gleich.

Welche Vorteile bieten Wandelanleihen?

Für Aktienunternehmen liegt der wichtigste Vorteil von Wandelanleihen auf der Hand: Sie können Fremdkapital in Eigenkapital umwandeln, ohne eine unliebsame Kapitalerhöhung durchzuführen und mit jungen Aktien den Kurs zu verwässern.

Aus Sicht der Anleger bieten Wandelschuldverschreibungen drei wesentlich Vorteile: Erstens steigt der Kurs der Anleihe, wenn das Wandlunsgobjekt – gemeint ist, die Aktie - einen höheren Wertzuwachs erzielt. Sobald die Sperrfrist beendet ist, können Investoren die Kursgewinne jederzeit realisieren.

Der zweite Vorteil besteht darin, dass Kursverluste der Aktie keine Auswirkungen auf die Endauszahlung der Anleihe haben. Mit dem Fälligkeitsdatum werden die ausgegebenen Anleihen zum Nominalwert, also dem ursprünglichen Kaufpreis, zurückgezahlt.

Der dritte Vorteil: Bis zum Umtausch erhält der Inhaber einer Wandelanleihe feste Zinsen. Nach der Umwandlung in Aktien können attraktive Dividenden fließen.

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