DAX-Überblick: Weiter auf Talfahrt
Im DAX (WKN: 846900) setzt sich der jüngste Abschwung fort. Nach dem schwachen Wochenbeginn büßte das größte deutsche Börsenbarometer am Dienstag weitere knapp 150 Punkte ein und ging -0,97% tiefer mit 15.255 Punkten aus dem Handel. Damit bewegt sich der der Index auf dem Niveau von Ende März. Auch von der Weltleitbörse in New York kamen diesmal negative Impulse.
Die deutschen Standardwerte starteten wie schon am Montag mit einer Abwärtslücke in den Handel und sanken in der ersten halben Stunde auf ein Tief bei 15.264 Punkten. Im Rahmen einer Gegenbewegung erholte sich der Index am Vormittag bis auf 15.360 Punkte und konnte so das Gap zum Vortag schließen. Er blieb damit aber deutlich unterhalb des Schlusskurses vom Montag. Im weiteren Handelsverlauf bestimmten die Bären das Geschehen und ließen den DAX kurz vor Handelsschluss auf das Tagestief von 15.229 Punkten zurückkommen. Der Trend zeigt damit klar nach unten.
Neue Hiobsbotschaft von der Konjunkturfront
Belastet wird die Stimmung durch die anhaltenden Konjunktur- und Zinssorgen. Das hält Anleger davon ab, größere Engagements in risikoreichen Anlagen wie Aktien einzugehen. Neue Konjunkturdaten zeichnen ein düsteres Bild für die deutsche Exportindustrie. Nach Daten des ifo-Instituts ist die Stimmung so schlecht wie seit über drei Jahren nicht mehr. Im September ist das Barometer für die Exporterwartungen auf -11,3 Punkte gefallen, gegenüber -6,5 Punkten im August. Es war bereits der fünfte Rückgang in Folge.
Derweil gehen Volkswirte davon aus, dass die Inflation im September hierzulande deutlich zurückgegangen ist. Von Reuters befragte Ökonomen mehrerer Banken kalkulieren im Schnitt mit einer Teuerungsrate von nur noch 4,6%. Im August waren die Verbraucherpreise im Jahresvergleich noch um 6,1% gestiegen. Eine erste Schätzung des Statistischen Bundesamtes wird es am Donnerstag geben.
Kommt es zu einem weiteren Regierungsstillstand?
In den USA wachsen unterdessen die Sorgen vor einem möglichen Regierungsstillstand angesichts des bald endenden Haushaltsjahres. Dieses Szenario droht bereits zum vierten Mal innerhalb eines Jahrzehnts einzutreten, sofern sich der von den Demokraten geführte Senat und das von den Republikanern kontrollierte Repräsentantenhaus nicht einigen können.
Überdies hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im September überraschend deutlich eingetrübt, wie aktuelle Daten des Marktforschungsinstituts Conference Board zeigen. Dazu kamen gemischte Signale vom US-Häusermarkt.
DAX nimmt Kurs auf 15.000 Punkte
Durch den jüngsten Rücksetzer hat sich das Chartbild im DAX deutlich eingetrübt. Zu Wochenbeginn ist der deutsche Leitindex nicht nur aus der seit Monaten bestehenden Seitwärtsrange ausgebrochen, sondern hat darüber hinaus auch den 200-Tagesdurchschnitt (SMA200) unterschritten. Er gilt als einer der wichtigsten Indikatoren für den langfristigen Trend.
Die charttechnischen Schleusen für einen weiteren Abverkauf in Richtung 15.000 Punkten haben sich damit weit geöffnet. Allenfalls der seit Ende September bestehende Aufwärtstrend könnte ein solches Abwärtsszenario jetzt noch verhindern. Aktuell befindet sich die entsprechende Trendlinie bei 15.168 Punkten.
Niedrige Werte im RSI-Indikator und die Tatsache, dass das untere Bollinger Band inzwischen weit durchbrochen wurde, machen derweil etwas Hoffnung, dass es bald zu einer Gegenbewegung nach oben kommen könnte.
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