Beyond Meat-Aktie: Schon wieder am Boden

Beyond Meat-Aktionäre haben kein leichtes Leben. In den letzten 36 Monaten ist die Aktie des Herstellers von Fleischersatzprodukten von fast 200 US$ auf unter 10 US$ gefallen. Mitte der Woche notierte die Beyond Meat-Aktie (WKN: A2N7XQ) auf einem neuen Allzeittief. Warum ist der einstige Hoffnungsträger der Nahrungsmittelindustrie bloß so schlimm unter die Räder gekommen?

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ℹ️ Beyond Meat vorgestellt

Beyond Meat stellt vegane Fleischersatzprodukte her wie beispielsweise Burger, Würstchen und Fleischbällchen. Die Produkte bestehen hauptsächlich aus einer Mischung von Wasser, Erbsenproteinisolat und verschiedenen pflanzlichen Ölen, denen je nach Produkt unterschiedliche Gewürze und Aromen hinzugefügt werden. Das 2009 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in El Segundo im US-Bundesstaat Kalifornien und ist an der Börse mit ca. 620 Millionen US$ bewertet.

Was setzt der Aktie zu?

Zur Ehrenrettung von Beyond Meat sei an dieser Stelle erwähnt, dass das Unternehmen mit seiner desaströsen Kursentwicklung in den letzten drei Jahren nicht allein dasteht. Auch viele andere Newcomer im Food-Business mussten in der Vergangenheit massive Bewertungsabschläge hinnehmen.

Ein wesentlicher Faktor für den dramatischen Kurssturz der Beyond Meat-Aktie waren die Bewertungsmultiplikatoren der Vergangenheit. In den Jahren 2020 und 2021 wurden Beyond Meat und Co. eher wie Technologieunternehmen bewertet denn als Nahrungsmittelhersteller.

Grund für diese Bewertungsbasis war das enorm schnelle Wachstum und die zweifellos hervorragenden Perspektiven des Unternehmens. Dass diese nicht der Realität standhielten, führte schnell zur Änderung der Bewertungsbasis. Heute genießt Beyond Meat in puncto Unternehmensbewertung nicht mehr den Status eines Technologieunternehmens.

Ein weiterer Faktor für den Kurssturz des Fleischersatzherstellers ist die Tatsache, dass auch bei Beyond Meat die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Erst im August reduzierte das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr. Nachdem das Management davor von einem Jahresumsatz von 375 bis 415 Millionen US$ ausging, wurde die Prognose auf 360 bis 380 Millionen US$ gekappt.

Hintergrund für die Reduzierung des Jahresziels sind die hohe Inflation und die wachsende Konkurrenz. In Zeiten einer massiven Verteuerung von Nahrungsmittel setzen viele Konsumenten den Rotstift bei teureren Produkten wie jenen von Beyond Meat an.

Noch schwerwiegender ist der Fakt, dass zunehmend Schwergewichte der Lebensmittelbranche wie Kellogg’s und Tyson Foods in den Markt für pflanzenbasierte Nahrungsmittel vordringen. Für Beyond Meat wird das Leben dadurch nicht einfacher.

Immer wieder verpufft

Die Chartentwicklung der Beyond Meat-Aktie seit Jahresbeginn ist schwer zu interpretieren. Zweimal gelang der Aktie ein starker Aufschwung, der jedoch in den darauffolgenden Wochen wieder vollständig verpuffte. In den letzten zwei Monaten hat sich der Aktienkurs nahezu halbiert.

Es wird nicht einfacher

Vor all diesen Hintergründen rate ich Anlegern von einem Kauf der Beyond Meat-Aktie ab. Das Management des Unternehmens wird in den kommenden Quartalen sehr gute Ergebnisse abliefern müssen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

Dass das gelingen wird, wage ich zu bezweifeln. Zwar lässt die Inflation langsam nach, doch die Wettbewerbssituation wird sich für Beyond Meat in Zukunft keineswegs verbessern.

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