Puma-Aktie: Zeigt die Raubkatze ihre Krallen?
War das vergangene Jahr noch von einer starken Korrektur geprägt, erlebt die Puma-Aktie in diesem Jahr ein stetiges Auf und Ab und verläuft in einem Kurskorridor von 45 bis 70 €. Seit Jahresanfang notiert der im MDAX gelistete Wert mit +3,9% im Plus. Aktuell sorgen die Zahlen des US-Konkurrenten Nike für Rückenwind. Dazu kommen positive Analystenstimmen. Machen sie der Raubkatze wieder Beine?
ℹ️ Puma vorgestellt
Die Puma SE mit Sitz im bayerischen Herzogenaurach ist neben Adidas der führende Hersteller von Sportartikeln in Deutschland und einer der größten Anbieter weltweit. Zu den angebotenen Produkten gehören Textilien, Schuhe und Accessoires aus verschiedenen Sportarten. Das Unternehmen unterhält Produktionsstätten in mehr als 25 Ländern und vertreibt seine Produkte in über 105 Ländern. Der Börsenwert liegt derzeit bei etwa 8,8 Milliarden €.
Rückenwind durch Nike-Zahlen
Vergangene Woche hatte der US-Konzern Nike seine Zahlen zum ersten Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres 2023/24 vorgelegt und sorgte damit auch bei der deutschen Konkurrenz von Adidas und Puma für Hoffnung. Zwar enttäuschten die Amerikaner bei den Umsätzen, die Bruttomarge sowie die operative Rendite fielen jedoch besser aus als erwartet. Darüber hinaus kommt man auch beim Abbau der Lagerbestände gut voran.
Hohe Lagerbestände sind bei Adidas und Puma ebenfalls ein großes Problem. Um die Lager wieder zu leeren, müssen die Sportartikelhersteller ihren Kunden teils hohe Rabatte bieten. Das scheint beim Marktführer aber durchaus zu funktionieren, wie das nun vorgelegte Zahlenwerk verdeutlicht. Im Ende August beendeten Geschäftsquartal (Q1) sind die Lagerbestände von Nike um 10% auf 8,7 Milliarden US$ gesunken.
Ermutigende Signale für die Branche
Für die gesamte Branche sind das ermutigende Signale. Im vergangenen Jahr hatten die großen Sportartikelfirmen angesichts der Lieferkettenprobleme und der hohen Energie- und Rohstoffkosten ihre Lager gefüllt. Nun müssen die Produkte in einem konjunkturschwachen Marktumfeld wieder losgeschlagen werden, was nur mit hohen Preisnachlässen gelingt. Das wiederum erhöht den Wettbewerbsdruck und hat negative Auswirkungen auf die Profitabilität.
Neben dem Lagerbestandsabbau sendeten auch die von Nike erzielte Bruttomarge und die operative Rendite positive Signale an die Konkurrenz. Zudem hat der US-Konzern einen leichten Umsatzanstieg für das laufende Quartal in Aussicht gestellt. Demzufolge sind weitere Hiobsbotschaften an der Umsatzfront ausgeblieben. Schließlich wurde auch der Jahresausblick bestätigt, was die Anleger ebenfalls wohlwollend zur Kenntnis nahmen.
Puma hat sich in diesem Jahr ein operatives Ergebnisziel auf EBIT-Basis von 590 bis 670 Millionen € gesetzt, nach 641 Millionen € im vergangenen Jahr. Nach zwei Quartalen belief sich das EBIT auf 290,9 Millionen €. Die Zahlen zum dritten Quartal sind für den 24. Oktober terminiert. Dann wird sich zeigen, ob die Bayern weiterhin auf Kurs sind.
Analysten positionieren sich bullish
Zuspruch gibt es vonseiten der Analysten, die sich nach dem Zahlenwerk des US-Konkurrenten auch zu den weiteren Aussichten bei Puma positiv geäußert haben. Die kanadische Investmentbank RBC Capital empfiehlt die Aktie mit Kursziel 75 € zum Kauf.
Goldman Sachs hat den MDAX-Wert nun sogar auf seine neue „European Conviction List – Directors' Cut“ gesetzt. Diese Liste enthält Kaufempfehlungen für europäische Aktien, bei denen die Analysten am stärksten von der Marktmeinung abweichen. Das Kursziel wurde auf 94 € festgelegt.
Mein Fazit: Auch wenn dieses Kursziel langfristig betrachtet durchaus möglich ist, würde ich mich aktuell noch nicht so weit aus dem Fenster lehnen und halte kurzfristig eher ein Kursziel von um die 70 € für erreichbar. In diesem Bereich liegt auch das durchschnittliche Kursziel der Analysten.
Ob es gelingt, die Hochpunkte aus diesem Jahr zu überwinden, wird entscheidend von den Zahlen zum 3. Quartal abhängen.
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