DAX-Überblick: Leicht stabilisiert
Nach den deutlichen Verlusten zu Beginn der Woche hat sich der DAX (WKN: 846900) am Mittwoch wieder etwas stabilisiert. Am Morgen war das größte deutsche Börsenbarometer zeitweise unter die Marke von 15.000 Punkten gerutscht, aus dem Handel ging es +0,1% höher mit knapp 15.100 Punkten. Auch die großen Aktienindizes in den USA stabilisierten sich.
Am Morgen wirkten noch die schwachen Vorgaben von der Wall Street nach, wo es tags zuvor zu einem starken Abverkauf gekommen war. So eröffneten die deutschen Standardwerte deutlich tiefer in den Tag und markierten in der ersten Handelsstunde ein Tief bei 14.948 Punkten. Kurze Zeit später wurde diese Scharte aber wieder ausgewetzt und am Mittag das Gap zum Vortag geschlossen. Nach dem Anstieg auf ein Tageshoch bei 15.174 Punkten bröckelten die Gewinne am Nachmittag wieder ab, ehe im späten Handel eine Kursstabilisierung stattfand.
Hohe Anleiherenditen belasten
Zu Beginn des Tages lasteten weiterhin die hohen Anleiherenditen auf den Aktienmärkten. Hierzulande sind die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihe am Morgen über die psychologisch vielbeachtete Marke von 3,0% geklettert. In den USA rentieren 30-jährige Bundesanleihen bei über 5,0%. Steigende bzw. konstant hohe Renditen an den Anleihemärkten machen Aktien weniger attraktiv.
Hoffnung vom US-Arbeitsmarkt
Hoffnung kam am Nachmittag von der Konjunkturfront. Nach Daten des US-Personaldienstleisters ADP sind im September 89.000 Stellen geschaffen worden. Das entspricht dem geringsten Wachstum seit 32 Monaten und deutet auf eine deutliche Abkühlung des Arbeitsmarktes in den USA hin. Experten hatten im Vorfeld mit 153.000 neuen Stellen gerechnet.
Bestätigt sich diese Entwicklung mit dem offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag, wäre dies ein wichtiges Zeichen hinsichtlich eines baldigen Endes der geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank Fed.
Für weitere Unsicherheit sorgt indes der Sturz des bisherigen republikanischen Mehrheitsführers Kevin McCarthy im US-Repräsentantenhaus. Hierdurch werden die ohnehin schwierigen und zeitlich begrenzten Verhandlungen um einen endgültigen Haushalt blockiert.
Eurozone: Erzeugerpreise sinken, Stimmung hellt sich auf
Positive Impulse kamen derweil aus der Eurozone, wo die Erzeugerpreise im August weiter deutlich gesunken sind. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind die Preise auf Unternehmensebene um 11,5% gefallen, es handelt sich dabei um den stärksten Rückgang seit 2009.
Darüber hinaus hat sich die Stimmung der Unternehmen im September etwas aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global legte gegenüber dem Vormonat um 0,5 Zähler auf 47,2 Punkte zu, befindet sich damit aber weiterhin unter der kritischen Marke von 50 Punkten, die zwischen wirtschaftlichem Wachstum und wirtschaftlicher Schrumpfung unterscheidet.
DAX mit leichter Kursstabilisierung
Trotz der leichten Erholungstendenzen bleibt der DAX im Abwärtssog gefangen. Mit dem Fall unter die 200-Tage-Linie (SMA200) und die Tiefpunkte im Bereich 15.450 Punkten hatte sich das Chartbild in der zweiten Septemberhälfte weiter eingetrübt.
Auch der Aufwärtstrend von Ende September 2022 hat den Abverkauf nicht stoppen können. Die Trendlinie im Bereich der 15.200-Punkte-Marke wurde am Dienstag durchbrochen. Hierdurch eröffnete sich weiteres Abwärtspotenzial in den Bereich von 15.000 Punkten.
Diese Zone wurde nun erreicht und bietet eine Möglichkeit zur Kursstabilisierung. Fällt der Index auf Schlusskursbasis unter die Marke von 15.000 Punkten, könnten sich die Verkäufe bis 14.500/14.600 Punkte ausweiten. Erst bei einem Wiederanstieg über die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 15.595 Punkten verläuft, würden die Bullen das Momentum wieder auf ihre Seite ziehen.
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