Bayer-Aktie: Das Ende von Glyphosat?
Bayer-Aktionäre haben seit einem halben Jahr nicht viel zu lachen. In den letzten sechs Monaten ist der Kurs des Leverkusener Pharma- und Chemieriesen um fast -30% eingebrochen. Die letzte Handelswoche beendete die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) am Freitag abermals mit einem Minus von 1,6% und fiel fast auf ein neues Jahrestief. Gibt es schon wieder schlechte Nachrichten?
ℹ️ Bayer vorgestellt
Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert. Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50. Der Konzern kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 42,9 Milliarden €.
Keine Mehrheit für eine Zulassung
Seit Monaten wird auf europäischer Ebene darum gerungen, ob das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat aus dem Hause Bayer für weitere zehn Jahre zugelassen wird. Bei einer Abstimmung von Vertretern der EU-Mitgliedsstaaten gab es am Freitag keine qualifizierte Mehrheit für eine Verlängerung der Zulassung. Für eine qualifizierte Mehrheit müssen mindestens 55% der Mitgliedsstaaten, die gleichzeitig mehr als 65% der Bevölkerung repräsentieren, einem Vorschlag zustimmen.
Das für Bayer negative Abstimmungsergebnis ist aber noch nicht endgültig. Im November wird in einem Berufungsausschuss weiter über eine mögliche Zulassung diskutiert. Dabei sind auch Änderungen am Zulassungsvorschlag der EU-Kommission möglich.
Pikanterweise wird sich Deutschland als Heimatland von Bayer seiner Stimme auf europäischer Ebene enthalten. Grund dafür ist, dass die Grünen eine weitere Zulassung des Unkrautvernichters ablehnen, die FDP hingegen für eine Verlängerung ist.
Es sieht düster aus
Das Chartbild der Bayer-Aktie sieht momentan sehr düster aus. Seit Anfang April befindet sich der Titel des DAX-Konzerns in einem klaren Abwärtstrend. Erst am vergangenen Montag wurde ein neues Jahrestief aufgestellt.
Dieses liegt an einer charttechnisch wichtigen Unterstützungslinie, die auf jeden Fall halten sollte, um einen weiteren Absturz der Bayer-Aktie zu verhindern.
Derzeit kein Kauf
Glyphosat, das sich Bayer durch die Übernahme von Monsanto ins Haus geholt hat, hat den Leverkusenern bislang wenig Freude bereitet. In den USA werden die Rechtsstreitigkeiten rund um die möglicherweise krebserregenden Eigenschaften des Unkrautvernichters Bayer noch jahrelang begleiten. Und nun ist auch in Europa unklar, ob Glyphosat noch eine Zukunft hat.
Ich rate Anlegern derzeit von einem Kauf der Bayer-Aktie ab. Der Newsflow ist seit Monaten negativ geprägt und das Chartbild lädt auch nicht zu einem Einstieg in die Aktie ein.
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