Enapter-Aktie: Das klingt vielversprechend

Die Aktie des Anlagenbauers für grünen Wasserstoff Enapter (WKN: A255GO) verbessert sich um +0,9% und notiert aktuell bei 11,60 €. Zuletzt bewegte sie sich seitwärts in einem großen Korridor von 10,50 € bis 12,50 €. Im Mehrjahreschart könnte jetzt eine Bodenbildung eintreten – bisher befindet sie sich in einem langfristigen Abwärtstrend. Seit dem Hoch kurz nach Börseneinführung mit rund 47 € notiert das Papier momentan nur noch bei einem Viertel des damaligen Kurses. Neue Unternehmensnachrichten könnten die Trendwende einläuten.

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ℹ️ Enapter vorgestellt

Die Enapter AG spezialisiert sich auf die innovative Anion Exchange Membrane (AEM)-Elektrolyse, mit der grüner Wasserstoff hergestellt werden kann. Die Technologie ermöglicht den Bau effizienter, kostengünstiger und standardisierter Elektrolyseure und Stacks, die nach dem Prinzip der Modularität zu größeren Einheiten hochskaliert werden können. Das Unternehmen entwickelt und produziert im italienischen Pisa sowie in Saerbeck in Nordrhein-Westfalen. Sitz der Gesellschaft ist Heidelberg. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 315 Millionen €.

Produkterweiterung eingeführt

In einer Pressemitteilung vom 19. September teilte das Unternehmen die Einführung des neuen Elektrolyseur AEM Flex 120 mit. Dieses innovative Produkt eignet sich insbesondere für Prozesswärmeanwendungen in der Industrie. Aber auch für Wasserstoff-Betankungssysteme für mobile Geräte wie beispielsweise Gabelstapler bietet es viele Einsatzmöglichkeiten.

Ein erster Auftrag seitens des Ziegelherstellers ABS-Klinker liegt bereits vor, die Auslieferung erfolgt im vierten Quartal. In den ersten Wochen nach der Produktvorstellung sind bereits 25 Bestellungen mit einem Auftragsvolumen von 7 Millionen € eingegangen. Weitere Anfragen sind vorhanden.

Auch bei dem im Mai vorgestellten Megawatt AEM-Elektrolyseur Multicore nehmen die Bestellungen und Interessensbekundungen zu. Das Anfragevolumen ist um 0,8 Milliarden € auf 1,1 Milliarden € angestiegen. Der Auftragsbestand zum Ende des dritten Quartals beträgt 27 Millionen €.

Internationalisierung vorangetrieben

Das Ziel des Unternehmens ist eine rasche Expansion, hauptsächlich im asiatischen Bereich. In Japan ist das Heidelberger Unternehmen bereits sehr erfolgreich. Momentan finden Kooperationsgespräche mit dem chinesischen Konzern Wolong statt. Bezüglich der Gestaltung der Zusammenarbeitet ist Enapter sehr offen: Möglich ist sowohl eine Lizenzierung als auch eine Beteiligung an einem Joint-Venture-Unternehmen.

Um diese Internationalisierung voranzutreiben, wurde das Management erweitert. Mit Dr. Jürgen Laakmann wurde ein Co-CEO in den Vorstand berufen. Er betreut das Auslandsgeschäft.

Insgesamt sind die Expansionsbestrebungen sehr vielversprechend und dürften wesentlich zur Umsatz- und Ergebnisverbesserung beitragen.

Geschäftsentwicklung wie erwartet ausgefallen

In dem am 31. August veröffentlichten Halbjahresbericht zeigt sich, dass das Umsatzwachstum sich fortsetzt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verbesserte sich der Umsatz von 3,3 Millionen € auf 4,8 Millionen €. Getrieben wurde der Anstieg durch eine verstärkte Nachfrage.

Der operative EBITDA-Verlust befindet sich mit 7 Millionen € auf Vorjahresniveau. Die starke Ausweitung der Produktion sowie hohe Investitionen belasteten die Ertragslage.

Insgesamt gibt das Unternehmen sich mit der Entwicklung sehr zufrieden, die Geschäftsentwicklung liege im Rahmen der Erwartungen.

Die Jahresprognose wurde bestätigt. Demnach wird ein Umsatz von 30 Millionen € erwartet – im Vorjahr lag er bei 14,7 Millionen €. Der kalkulierte EBITDA-Verlust liegt mit 10 bis 11 Millionen € etwa auf Vorjahresniveau.

Was bedeutet das für die Aktien?

Die Marktbewertung beruhte bisher hauptsächlich auf dem Hype um Wasserstoff. Hiervon profitierten alle Unternehmen in diesem Bereich. Die erhöhte Nachfrage sowie die optimistische Jahresprognose zeigen, dass die Produkte des Unternehmens sehr gefragt sind. Dies ist eine gute Basis für das zukünftige Unternehmenswachstum.

Noch ist die Ertragslage der Schwachpunkt der Finanzkennzahlen. Seitens des Herstellers der Aggregate wird bis 2025 ein operativ positives Ergebnis angestrebt. Eine Umsatzverdoppelung bei gleichbleibenden operativen Ergebnis zeigt, dass es mit der Profitabilität vorangeht.

Ich halte die Aktie für einen absoluten Zukunftswert. Wasserstoff wird für die Industrie immer wichtiger. Gerade für energieintensive Hersteller liegt hierin die Zukunft. Den Kursrückgang sehe ich positiv, für potenzielle Anleger bietet er gute Einstiegschancen.

Mein Fazit: ein interessanter Wert, besonders geeignet für risikobewusste Anleger.

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