Drägerwerk-Aktie: Sind das wieder Einstiegskurse?

Das ist eine Überraschung für die Marktteilnehmer, dementsprechend stark ist auch der Kursanstieg der Drägerwerk-Aktie (WKN: 555063). Sie verbessert sich um +5,6% und notiert aktuell bei 48,80 €. Lange ging es mit der Kursentwicklung abwärts, erst ab März fand dieser Trend sein Ende. Mittlerweile geht es wieder langsam aufwärts. Ist das Schlimmste jetzt überstanden?

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ℹ️ Drägerwerk vorgestellt

Das Lübecker Unternehmen Drägerwerk ist insbesondere für seine umfassenden Dienstleistungen in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik bekannt, die mittlerweile von mehr als 16.000 Beschäftigten vertrieben werden. Neben dem Stammsitz in Lübeck ist der Konzern in mehr als 190 Ländern weltweit vertreten. Der Börsenwert beträgt knapp 420 Millionen €.

Weitere Geschäftsverbesserung

Was sich in dem Halbjahresbericht schon gezeigt hatte, setzte sich auch im dritten Quartal weiter fort. Die am 16. Oktober gemeldeten vorläufigen Quartalszahlen zeigen, dass der Lübecker Konzern wieder profitabel wirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde wieder ein operativer EBIT-Gewinn von 29 Millionen € erzielt – ein Jahr zuvor lag der EBIT-Verlust bei 36,6 Millionen €. Hier machten sich Kostensenkungsmaßnahmen sowie die Weiterreichung gestiegener Kosten bemerkbar. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge beträgt 3,7%.

In den Neunmonatszahlen ist dieser Swing noch ausgeprägter. Hier führte ein EBIT-Anstieg von 225 Millionen € zu einem operativen Gewinn von 77 Millionen €.

Der Umsatz verbesserte sich ebenfalls währungsbereinigt um 12,6% auf 789 Millionen €. Deutlich bemerkbar machte sich hier, dass die Lieferkettenprobleme vollständig beseitigt wurden. Sehr stark war das Wachstum mit 19,6% im Sicherheitssegment. In den ersten neun Monaten summierte sich der Konzernumsatz auf 2,3 Milliarden €. Der hohe Auftragsbestand sowie die gestiegenen Auftragseingänge lassen auf ein gutes viertes Quartal hoffen.

Insgesamt stabilisiert sich die gute Geschäftsentwicklung weiter. Der Corona-Rückgang beim Umsatz wird durch die normale Geschäftstätigkeit wieder vollständig kompensiert.

Ergebnisprognose angehoben

Aufgrund der guten Ertragsverbesserung in den ersten neun Monaten hob der Konzern seine Jahresprognose an. Bei der operativen EBIT-Marge wird jetzt mit einem Wert von 2 bis 4% gerechnet – davor lagen die Erwartungen bei 0 bis 3%.

An den Umsatzerwartungen wird weiter festgehalten, hier wird mit einem Wachstum von 7 bis 11% gerechnet. Der Jahresumsatz dürfte jetzt im oberen Bereich liegen.

Diese Prognosewerte dürften gut zu erreichen sein. Die EBIT-Marge liegt in den ersten drei Monaten schon bei 3,3%.

Analysten uneinig

In ihren jüngsten Einschätzungen haben die Experten ihre Einschätzungen bestätigt, allerdings sind sie ganz unterschiedlicher Meinung. Jefferies hält die Aktie noch immer für überbewertet, deren fairer Kurs liegt bei 38 €. Sie sehen zwar den Fortschritt, jedoch noch keine nachhaltige Stabilität.

Hauck Aufhäuser IB geht von einem Zielkurs von 65 € aus. Die Ertragsverbesserung dürfte sich noch weiter verbessern, eine EBIT-Marge von 6% sei mittelfristig möglich.

Dazwischen liegt die Einschätzung von Warburg. Mit einem Kursziel von 53,10 € erwarten sie auch eine weitere Kursverbesserung.

Potenzial vorhanden

In den ersten drei Quartalen steigerte der Konzern seine Rentabilität stetig, auch im vierten Quartal ist damit zu rechnen. Meine Einschätzung ist daher, dass mit einem weiteren Kursanstieg zu rechnen ist. Mein Kursziel liegt bei 55 €, damit bin ich mehr bei den Analysten von Warburg. Allerdings wird der Kursanstieg mit einer hohen Volatilität verbunden sein.

Der hohe Auftragsbestand sowie die guten Auftragseingänge zeigen, dass der Bedarf nach Medizin- und Sicherheitsprodukten vorhanden ist.

Mein Fazit: Die Aktie ist wieder interessant geworden.

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