Stemmer Imaging-Aktie: Das kommt überraschend

Die Stemmer Imaging-Aktie (WKN: A269MZ) befindet sich seit Mai in einem steilen Abwärtstrend und notiert aktuell bei knapp unter 25 €. Seit dem damaligen Hoch von 47 € hat sie sich also fast halbiert. Jetzt sorgt eine Anpassung der Prognose nach unten für weitere schlechte Stimmung. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

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ℹ️ Stemmer Imaging vorgestellt

Die im bayerischen Puchheim ansässige Stemmer Imaging AG, kurz Stemmer, ist ein international führender Partner für Bildverarbeitungstechnologie. Die Produkte werden hauptsächlich in der Industrie sowie in der Wissenschaft eingesetzt. Neben den entsprechenden Hardwareprodukten bietet das Unternehmen eigene Bildverarbeitungssysteme an. In 35 Jahren hat sich das bayerische Unternehmen zu einem international führenden Technologiekonzern entwickelt. Die Marktbewertung liegt bei knapp 161 Millionen €.

Nachfrage eingebrochen

In dem Halbjahresbericht hatte das Unternehmen angedeutet, dass es mit einem Umsatzrückgang im dritten Quartal rechne, dieser solle jedoch nur temporär gelten. In einer Ad-hoc-Mitteilung vom 17. Oktober wurde nun doch eine Senkung der Umsatzprognose gemeldet. Der Grund ist, dass die Nachfrage deutlich schlechter ist als erwartet. Der Lagerabbau bei den Kunden vollzieht sich langsamer als erwartet.

Beim Jahresumsatz wird jetzt mit 144 bis 151 Millionen € gerechnet – zuvor lag die Spanne bei 163 bis 176 Millionen €. Es wird jetzt spannend, wie die Zahlen für das dritte Quartal ausfallen werden.

Bei der Ertragslage erfolgt keine Anpassung. Hier wurden zuvor schon proaktiv und zeitnah die Kosten reduziert. Diese Kostenreduzierung soll sich fortsetzen. Beim operativen EBITDA wird mit einem Wert von 26 bis 32 Millionen € gerechnet, allerdings soll es im unteren Bereich liegen. Die EBITDA-Marge bleibt mit 18,1% weiterhin auf Vorjahresniveau, sie liegt damit innerhalb der erwarteten Spanne von 15 bis 19%.

Einmalaufwendungen aus der Integration von Infaimon in Höhe von 1,2 Millionen € sind darin bereits enthalten. Ebenfalls vorgesehen ist eine Abschreibung auf immaterielle Vermögenswerte von 0,9 Millionen €, diese wird erst im vierten Quartal wirksam.

Dynamische Entwicklung verpufft

Der Halbjahresbericht vom 10. August zeigte die dynamische Aufwärtsentwicklung in den ersten sechs Monaten. Der Umsatz verbesserte sich um 8,3% auf 78,4 Millionen €. Überproportional stieg das operative Ergebnis – es verbesserte sich um 25,7% auf 14,2 Millionen €. Die sich daraus ergebende operative Marge lag bei 18,1%.

Allerdings zeichnete sich schon damals die Verschlechterung bei den Auftragseingängen ab. Diese reduzierten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 88,7 Millionen € auf 76,1 Millionen €.

Die damalige Jahresprognose wurde noch bekräftigt.

Was können Anleger jetzt erwarten?

Der Kursrückgang hat diese negative Entwicklung antizipiert, somit ist das meiste davon jetzt eingepreist. Dennoch können weitere Kursrückgänge bei diesem Nebenwert eintreten. Geringe Handelsvolumen reichen aus, um den Kurs weiter zu drücken. Vorerst ist das Vertrauen angeknackst.

Positiv an der angepassten Prognose ist, dass die operative Marge gleichgeblieben ist. Dies zeigt, dass der Konzern rechtzeitig Kostensenkungen vorgenommen hat. Das Management spricht davon, dass der Konzern sich für die Erholung in 2024 gerüstet sieht. Dann soll der Lagerabbau beendet sein und die Nachfrage wieder anziehen.

Meiner Meinung nach sollten die Anleger vorerst die Aktie meiden. Dennoch bin ich für die weitere Entwicklung zuversichtlich. Mittelfristig ist wieder mit einem Anstieg zu rechnen. Sollten erste Zeichen einer Erholung sichtbar werden, führt dies zu deutlichen Kurssteigerungen.

Die Analysten haben ihre Bewertungen der Stemmer Imaging-Aktie beibehalten. Das niedrigste Kursziel erwartet die Berenberg Bank mit 45 €. Hauck Aufhäuser und Warburg gehen von einem Zielkurs von 60 € aus. Ich bin vorerst weniger zuversichtlich. Ein erstes Ziel von mir liegt bei 35 €, das entspricht einem Anstieg von rund +36%. Langfristig erwarte ich höhere Kurse.

Mein Fazit: Anleger sollten abwarten, zuerst muss eine Bodenbildung eintreten.

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