Bayer-Aktie: Es kommt immer schlimmer

Für die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) ging die vergangene Börsenwoche mit einem Dämpfer zu Ende. Der Titel des Leverkusener Chemie- und Pharmariesen beendete den Handel am Freitag auf einem neuen Jahres- und zugleich Zwölfmonatstief. Was drückt auf die Stimmung?

ℹ️ Bayer vorgestellt

Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert. Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50. Der Konzern kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 40,8 Milliarden €.

Ein Urteil mit Signalwirkung

Neben dem allgemeinen Verkaufsdruck an den Märkten vermieste ein Gerichtsurteil in den USA Bayer die Stimmung. Ein Geschworenengericht in St. Louis verurteilte den Chemie- und Pharmakonzern am Freitag zur Zahlung von 1,25 Millionen US$ an den Kläger John Durnell.

Die Summe an sich wäre für Bayer nicht der Rede wert. Das Urteil selbst und dessen Folgen sind es jedoch schon, denn Durnell warf Bayer vor, durch den Kontakt mit seinem Unkrautvernichter Roundup an Krebs erkrankt zu sein.

Bemerkenswert ist das Urteil deshalb, weil es eine juristische Siegesserie von Bayer beendete. Bislang kamen US-Gerichte zum Schluss, dass der Hauptbestandteil von Roundup, der berühmt-berüchtigte Wirkstoff Glyphosat, keine krebserregende Wirkung besitze. Das Gericht in St. Louis kam zu einer anderen Auffassung.

Für den Leverkusener Konzern könnte sich dies als große Gefahr erweisen, schließlich sind in den USA immer noch rund 40.000 Klagen in dieser Sache anhängig. Nicht überraschend kündigte Bayer deshalb an, in Berufung gehen zu wollen.

Ein Bild des Grauens

Der Chart der Bayer-Aktie gibt derzeit ein Bild des Grauens ab. Seit einem halben Jahr befindet sich der DAX-Titel auf Talfahrt und hat in diesem Zeitraum fast ein Drittel seines Wertes eingebüßt.

Die Aktie notiert nur noch hauchdünn über ihren 10-Jahrestief vom Oktober 2020.

Kommt das 15-Jahrestief?

Die Glyphosat-Horrorstory ist für Bayer noch lange nicht ausgestanden. Zwar konnten die Leverkusener im Jahr 2020 gegen eine Zahlung von fast 11 Milliarden US$ die meisten Klagen im Zusammenhang mit der vermeintlich krebserregenden Wirkung von Glyphosat beilegen. Doch Abertausende Klagen stehen noch aus und könnten durch das jüngste Urteil neuen Rückenwind erhalten.

Die Bayer-Aktie drängt sich weder fundamental noch charttechnisch zum Kauf auf. Ich halte es inzwischen für nicht mehr ausgeschlossen, dass die Aktie in den kommenden Wochen auf ein neues 15-Jahrestief fällt.

Ich rate Anlegern deshalb weiterhin, die Finger von der Bayer-Aktie zu lassen, auch wenn sie optisch inzwischen sehr günstig erscheinen mag.

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