Unilever-Aktie: Wie geht es nach dem Jahrestief weiter?
Die Aktie des Konsumgüterkonzerns Unilever (WKN: A0JNE2) ist am Donnerstag auf ein neues Jahrestief gerutscht und markiert bei 44,59 € gleichzeitig den niedrigsten Stand seit zwölf Monaten. Was drückt den Titel so stark? Und wie geht es von diesem Niveau aus weiter?
ℹ️ Unilever vorgestellt
Unilever ist ein britischer Konzern mit Sitz in London. Das Unternehmen ist weltweit einer der größten Hersteller von Verbrauchsgütern. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen die Produktion von Nahrungsmitteln, Kosmetika, Körperpflege- sowie Haushalts- und Textilpflegeprodukten. An der Börse ist das Unternehmen 118 Milliarden € wert.
Zahlen enttäuschen
Unilever ist in argen Problemen, denn seit mehr als zwei Jahren sind die Absatzmengen des Basiskonsumgüterkonzerns gesunken. Sogar im Q3 fielen diese nochmals um 0,6%, obwohl Analysten erstmals seit 24 Monaten wieder einen Anstieg erwartet hatten.
Eine wesentliche Ursache davon ist der Inflationsdruck, der auf dem Konzern lastet. Bisher stiegen die Kosten der Briten nämlich rasant. Zwar konnte man dies zuletzt mit Preiserhöhungen wettmachen, doch damit verschreckte man einige Kunden. Durch die kurzfristigen Steigerungen wuchs der Umsatz deshalb auch um 5,8%, liegt aber im Jahresvergleich mit 15,28 Milliarden € ca. 3,8% zurück.
Hoffnung für die Zukunft
Es wird also immer klarer: So kann es bei Unilever nicht weitergehen. Deswegen hat der Aufsichtsrat auch schon gehandelt und mit Hein Schumacher einen neuen CEO implementiert. Dieser soll den Konsumgüterkonzern aus seinem Dornröschenschlaf holen.
Schumacher stellte auch gleich zusammen mit den Quartalszahlen neue Pläne für die künftige Aufstellung des Unternehmens vor. So will man sich deutlich verschlanken und das Markenportfolio auf nur noch 30 Brands konzentrieren, die jetzt schon 70% des Umsatzes ausmachen. Zudem soll der Konzern in Zukunft mehr Kosten sparen und effizienter werden.
Doch diese positiven Aussichten konnten Aktionäre nicht überzeugen und die Aktie fiel auf ein Jahrestief.
Wie geht es weiter mit der Aktie?
Grundsätzlich sieht es danach aus, als würde die Aktie des Konsumgüteriesen auch in Zukunft weiter seitwärts laufen. Denn wirft man einen Blick auf den langfristigen Chart, so wird deutlich, dass sich die Papiere binnen der letzten fünf Jahre in einem engen Korridor kaum bewegt haben.
Investoren, die diese Bewegung zu einem Einstieg nutzen wollen, sollten vorsichtig sein. Vor dem Konzern liegt ein jahrelanger und vermutlich schmerzvoller Prozess der Umgestaltung und der Sparmaßnahmen, der trotzdem keinen Erfolg garantieren kann.
Wer dem neuen Management unter Schumacher vertraut, der kann die Aktie jetzt guten Gewissens einsammeln, muss jedoch auch den nötigen Anlagehorizont mitbringen.
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