Boeing-Aktie: Was die neuen Zahlen verraten
In der vergangenen Woche mussten Investoren der Boeing-Aktie (WKN: 850471) einen herben Kursrückgang hinnehmen. Vor allem zwischen Mittwoch und Donnerstag gaben die Papiere des Flugzeugherstellers stark nach. Was steckt dahinter und wie geht es jetzt weiter?
ℹ️ Boeing vorgestellt
The Boeing Company ist ein US-amerikanischer Luft- und Raumfahrtkonzern. Das Produktspektrum reicht von Flugzeugen und Hubschraubern über Satelliten bis zu Raketen und Raumschiffen. Gemeinsam mit dem europäischen Wettbewerber Airbus bildet der Konzern ein Duopol für Großraumflugzeuge. Das in Arlington im Bundesstaat Virginia ansässige Unternehmen notiert im Leitindex Dow Jones Industrial und hat einen aktuellen Börsenwert von 108,7 Milliarden US$.
Hinter den Prognosen
Mit Spannung hatte man sie erwartet, nun sind sie also da – die Ergebnisse des dritten Quartals. Doch wirklich zufrieden scheint damit niemand zu sein. Ein genauerer Blick offenbart die Gründe. Demnach wies Boeing mit 3,26 US$ je Aktie einen größeren Verlust aus als ursprünglich von den Analysten angenommen. Und das, obwohl der Umsatz gleichzeitig zulegen konnte. Ganze 13% mehr als im Vorjahreszeitraum beziehungsweise 18,1 Milliarden US$ in absoluten Zahlen ausgedrückt verdiente der Konzern.
Dass der operative Verlust trotzdem noch immer 1,09 Milliarden US$ beträgt, kann zu großen Teilen auf zwei Ereignisse zurückgeführt werden. Einerseits hat Boeing mit falsch gebohrten Löchern an den 737-Jets zu kämpfen und muss diese vor Auslieferung beseitigen. Andererseits kosteten das US-Unternehmen ein Satelliten-Programm sowie die neue Generation der Air Force One rund 800 Millionen US-Dollar.
Auslieferungszahlen werden zurückgeschraubt
Für die Anleger der Boeing-Aktie waren das allerdings nicht die einzigen schlechten Neuigkeiten. So kann der Konzern infolge der Fehler des Zulieferers Spirit Aerosystems im Jahr 2023 vermutlich nur zwischen 375 und 400 Flugzeuge der 737-Reihe an Kunden übergeben. Damit wurde das bereits eingestampfte Ziel aus dem September nochmals nach unten korrigiert. Im dritten Quartal selbst wurden lediglich 70 der Maschinen ausgeliefert, ein Minus von knapp 20% gegenüber dem Vorjahr.
Kleine Hoffnungsschimmer gibt es dennoch. Auch wenn Experten bei Boeing vom fünften verlustreichen Jahr hintereinander ausgehen, bleibt zumindest das Ziel des Mittelzuflusses erhalten. Der Free Cashflow soll auf das Gesamtjahr hochgerechnet etwa drei bis fünf Milliarden US$ betragen. Auch die Auftragsbücher bleiben nach wie vor voll. Mehr als 5000 Verkehrsflugzeuge beziehungsweise ein Auftragsbestand von fast 470 Milliarden US$ stehen in der Pipeline.
Stark abgestraft
Ein ordentlicher Kursrücksetzer war bei Boeing infolge der jüngsten Veröffentlichungen zu erwarten. Mittlerweile wurde die Aktie auf unter 180 US$ gedrückt und notiert damit so niedrig wie seit Monaten nicht mehr.
Ein Einstieg zum aktuellen Zeitpunkt sollte aber abgewartet werden. Denn der Abwärtstrend ist weiterhin intakt.
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