Bayer-Aktie: Katastrophe – da ist das 10-Jahrestief!

Für die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) geht es am Mittwochmorgen rund -1% bergab. Der Kursverlust drückt das Papier des Leverkusener Chemie- und Pharmakonzerns zwischenzeitlich auf ein neues 10-Jahrestief. Was belastet die Bayer-Aktie so massiv?

ℹ️ Bayer vorgestellt

Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne. Der Konzern ist in die drei Geschäftsbereiche Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung) untergliedert. Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50. Der Konzern kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 40 Milliarden €.

Schon wieder eine Niederlage vor Gericht

Bayer kommt wegen seines Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat einfach nicht zur Ruhe. Der Konzern kassierte am Dienstag die dritte juristische Niederlage in einem Rechtsstreit rund um das glyphosathaltige Produkt Roundup, das angeblich Krebs auslösen kann.

Ein Geschworenengericht im kalifornischen San Diego sprach dem 57-jährigen Kläger aus diesem Grund eine Schadenersatzsumme in Höhe von 332 Millionen US$ zu. Wie in den anderen in erster Instanz verlorenen Verfahren will Bayer auch in diesem Fall in Berufung gehen und sieht gute Argumente auf seiner Seite, sich im Berufungsverfahren durchzusetzen.

Für Bayer ist die Causa Glyphosat offenbar noch lange nicht ausgestanden. Insgesamt gab es bereits die unglaubliche Zahl von 154.000 Klagen gegen den deutschen Konzern in diesem Zusammenhang. In rund 109.000 Fällen verglich sich Bayer mit den Klägern oder die Vergleichskriterien wurden nicht erfüllt.

Per Ende 2022 stellte der Konzern 6,4 Milliarden US$ für Vergleiche bestehender und künftiger Glyphosat-Klagen zurück. Die Höhe des Schadenersatzes im letzten Fall lässt allerdings Zweifel aufkommen, ob diese Rückstellungshöhe ausreichen wird.

Zwar ist es in den USA üblich, dass Richter die sehr hohen Schadenersatzansprüche im Nachgang von Gerichtsverfahren noch senken. Aber die schiere Summe von fast 50.000 Klagen, die noch auf Bayer zukommen, könnte erheblich höhere Rückstellungen erforderlich machen.

Keine Bodenbildung in Sicht

Die Bayer-Aktie befindet sich seit über einem halben Jahr im freien Fall. Seit Mitte April hat der Pharma- und Chemietitel rund ein Drittel an Wert eingebüßt. Im Monatstakt stellt die Bayer-Aktie neue Jahres- und Mehrjahrestiefststände auf.

Eine Bodenbildung zeichnet sich immer noch nicht ab.

Ein dauerhaftes Damokles-Schwert

Ich rate Anlegern weiterhin davon ab, in die Bayer-Aktie einzusteigen. Die Glyphosat-Klagen sind ein dauerhaftes Damokles-Schwert, das über dem Leverkusener Konzern schwebt. Die Höhe der gebildeten Rückstellungen könnte sich in den kommenden Monaten bei weiteren verlorenen Prozessen als zu gering herausstellen.

Wann die Unsicherheit rund um Glyphosat endlich aufhört, kann derzeit niemand mit Sicherheit vorhersagen. Die schiere Zahl der noch anhängigen Klagen lässt befürchten, dass sich Bayer noch jahrelang mit dem Thema auseinandersetzen muss. Alles andere als gute Voraussetzungen für steigende Kurse.

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