Eli Lilly: Warum die Gewinnwarnung Anleger kalt lässt
Kaum jemand hätte bei den Quartalszahlen von Eli Lilly (WKN: 858560) erwartet, dass das Unternehmen mit dem boomenden Geschäft rund um die Diät-Medikamente eine Gewinnwarnung herausgibt. Doch genau das ist passiert. Es gibt jedoch noch eine weitere wichtige Neuigkeit.
ℹ️ Eli Lilly vorgestellt
Der US-Pharmakonzern Eli Lilly zählt mit 33.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 28,5 Milliarden US$ weltweit zu den Top-Adressen in der Branche. Derzeit hat der Wirkstoffhersteller mit Sitz in Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana einen Lauf: Das Diabetes- und Diätmedikament Mounjaro sorgt für einen wahren Hype um die Aktie. An der Börse ist das Unternehmen mittlerweile 550 Milliarden US$ wert.
Gute Ergebnisse
Es waren sehr unerwartete Quartalszahlen gewesen, welche Eli Lilly am Donnerstag im Rahmen seiner Unternehmenspräsentation veröffentlicht hatte. So präsentierte der Wirkstoffhersteller einen Gewinn je Aktie von nur 0,10 US$ – weit unter den Erwartungen von 0,87 US$. Der Umsatz lag mit 9,5 Milliarden hingegen fast 500 Millionen US$ über dem Konsens der Wallstreet. Das Wachstum im Vorjahresvergleich beträgt damit stolze 37%.
Als wäre dies aber nicht verwirrend genug gewesen, kappte der Pharma-Konzern auch noch sein Gewinnziel für das Gesamtjahr deutlich von 9,70 bis 9,90 US$ je Aktie auf 6,50 bis 6,70 US$. Die Umsatzprognose von 33,4 bis 33,9 Milliarden US$ wurde hingegen stabil gehalten.
Statt die überraschende Gewinnwarnung abzustrafen, feierten Anleger die Aktie am Donnerstag und hoben sie 4,2% ins Plus. Was steckt dahinter?
Keine Sorge
Ursächlich für den niedrigeren Überschuss und die Gewinnwarnung des Unternehmen ist nicht das operative Geschäft, weshalb Aktionäre die Meldung rund um die EPS und deren Prognose kaltgelassen hat. Tatsächlich stecken hinter dem Gewinnrückgang finanzielle Belastungen im Zusammenhang mit Übernahmen von gleich drei Biotech-Firmen. Für Eli Lilly, die bekannt dafür sind, ihre Medikamenten-Pipeline stets am Markt zusammenzukaufen, ist dies also nichts Ungewöhnliches.
Aktionäre feierten stattdessen den weiteren Erfolg des Diät- und Diabetesmittel Mounjaro – vor allem nachdem der Konkurrent Novo Nordisk früher am Tag weitere Lieferschwierigkeiten für den US-Markt angekündigt hatte, was Lilly im Heimatmarkt teilweise eine temporäre Monopolstellung einräumt.
Geht es noch weiter nach oben?
Dementsprechend munter weiter geht die Aufwärtsbewegung der Aktie, wobei man sich immer mehr die Frage stellen muss: Wann kommt die Korrektur? Denn tatsächlich ist Eli Lilly mit einem KGV von 69 weitab von Gut und Böse bewertet, wobei Risiken hier kaum eingepreist scheinen.
Trotzdem sollten Anleger jetzt weder den Fehler eines Shorts noch den eines zu teuren Kaufs begehen. Denn auch wenn die Aktie überbewertet ist, kann sie noch lange weiter nach oben laufen, wird aber auch eines Tages korrigieren (vermutlich nachdem man als Shortseller sein Geld verbrannt hat). Demnach ist es das Beste, jetzt die Finger von dem Papier zu lassen und an der Seitenlinie zu bleiben.
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