Verbio-Aktie: Ein kleiner Lichtblick
Mit einem Kursanstieg von fast +5% gehört die Verbio-Aktie (WKN: A0JL9W) am Donnerstagmorgen zu den größten Gewinnern im SDAX. Kann der Biokraftstoffhersteller endlich wieder mit guten Zahlen punkten?
ℹ️ Verbio vorgestellt
Die Verbio Vereinigte Bioenergie AG ist ein führender Bioenergieproduzent. Das Unternehmen mit Sitz in Zörbig (Sachsen-Anhalt) produziert im großindustriellen Maßstab Biodiesel, Bioethanol und Biogas. Kunden des Biokraftstoffherstellers sind Mineralölkonzerne, Speditionen, Stadtwerke und Flottenbetreiber. Zudem beliefert Verbio die Agrarwirtschaft mit Biodünger sowie Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsmittelkonzerne mit Rohstoffen. Die Produktionsanlagen von Verbio befinden sich in Deutschland, Indien, Kanada, Polen, Ungarn und den USA. Verbio notiert im deutschen Small Cap-Index SDAX und ist an der Börse ca. 2,1 Milliarden € wert.
Schwache Zahlen, aber positive Nachrichten
Die von Verbio präsentierten Quartalszahlen sind eigentlich kein Grund zur Freude. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres (Juli bis September) verringerte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18% auf 488 Millionen €.
Wesentlich trüber sieht das Bild bei der Ergebnisentwicklung aus. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sackte gar um 60% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 49 Millionen € ab. Positiv ist jedoch zu werten, dass sowohl der Umsatz als auch der Gewinn deutlich höher ausfielen als noch im Quartal zuvor.
Auslöser für die Kurssteigerung waren nicht die Zahlen selbst, sondern die Mitteilung des Verbio-Managements, dass sich nach schwierigen Sommermonaten eine Trendwende am Biokraftstoffmarkt abzeichne. Das Management beobachte eine Preissteigerung bei Biodiesel bei gleichzeitig sinkenden Rohstoffkosten. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte das zu Umsatzsteigerungen und einer Margenverbesserung bei Verbio führen.
Zudem bestätigte die Verbio-Unternehmensführung die Jahresprognose. Für das Gesamtjahr 2023/24 rechnet sie mit einem operativen Gewinn (EBITDA) in Höhe von 200 bis 250 Millionen €.
Auf einem 2-Jahrestief
Der Jahreschart der Verbio-Aktie zeichnet ein desaströses Bild. In den letzten zwölf Monaten befand sich die Aktie mit einer kurzen Gegenbewegung im Sommer in einem nachhaltigen Abwärtstrend, der in einem Kursverlust von über 60% resultierte. Erst Anfang der Woche fiel die Verbio-Aktie auf ein neues 2-Jahrestief.
Für eine Trendwende muss das Papier an den Kursanstieg vom Donnerstagmorgen anknüpfen.
Kurz- und mittelfristige Belastungen
Ich empfehle die Verbio-Aktie nicht zum Kauf. Sowohl kurz- als auch mittelfristig wird die Aktie durch negative Entwicklungen belastet. Kurzfristig drücken chinesische Billigimporte bei Biokraftstoffen auf die Preise und mittelfristig dürfte die rapide Zunahme von Elektrofahrzeugen den Absatz von Biokraftstoffen behindern.
Zwar ist Verbio auf gutem Wege, durch die Internationalisierung seines Geschäfts seine Umsätze zu steigern und sein Preisrisiko zu reduzieren. Ich glaube aber nicht, dass die Verbio-Aktie jemals wieder zu ihren Höchstständen in den Jahren 2021 und 2022 zurückkehren wird.
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