Fielmann-Aktie: Nach guten Zahlen kaufen?
Die Fielmann-Aktie (WKN: 577220) stand in den vergangenen Monaten unter großem Abgabedruck und hat seit dem Jahreshoch von Mitte Juli bei 51,10 € mehr als -20% eingebüßt. Zuletzt gelang im Bereich der 40-€-Marke eine Kursstabilisierung. Nun sorgen die Zahlen zum dritten Quartal für Auftrieb, der Kurs hat am Donnerstag um mehr als +7% auf 42,86 € zugelegt. Doch wie nachhaltig ist diese Entwicklung?
ℹ️ Fielmann vorgestellt
Die Fielmann AG ist ein deutscher Augenoptiker und Hörakustiker mit Sitz in Hamburg, der neben dem Hauptmarkt Deutschland auch in anderen Märkten wie der Schweiz, Österreich und Spanien aktiv ist. Im letzten Jahr erreichte das Unternehmen in Deutschland mit 614 Niederlassungen einen Absatzmarktanteil von 53% und einen Umsatzmarktanteil von 22%. Die Aktie notiert im SDAX, der Börsenwert von Fielmann liegt derzeit bei 3,35 Milliarden €.
Weiter auf Wachstumskurs
Im dritten Quartal blieb das Unternehmen trotz Konsumflaute auf Wachstumskurs. Laut Mitteilung stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 13,8% auf 526 Millionen €. Noch erfreulicher entwickelte sich die Ertragslage. So konnte der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um rund 36 Prozent auf 130 Millionen € gesteigert werden.
Der Vorsteuergewinn legte um ein Viertel auf 65 Millionen € zu. Mit den Zahlen schnitt der Brillenspezialist etwas besser ab als von den Analysten erwartet.
Rezession als Wachstumstreiber
Zugute kam den Norddeutschen eigenen Angaben zufolge das starke organische Wachstum in den Bestandsmärkten. Hier profitierte das Unternehmen auch von der Rezession und der schwachen Konsumstimmung, da Verbraucher in diesen Zeiten besonders stark auf Preise achten. Das bescherte dem Preisführer weitere Marktanteilsgewinne.
Neben dem Umsatzwachstum trug vor allem das Kostensparprogramm zur positiven Ergebnisentwicklung bei.
Jahresprognose bestätigt
Angesichts der guten Geschäftsentwicklung im dritten Quartal sind die Hamburger zuversichtlich, die Jahresziele zu erreichen. Die Prognose wurde nach dem Abschluss von zwei Übernahmen in den USA im September nach oben geschraubt.
Ihr zufolge sollen Außenumsatz (einschließlich Mehrwertsteuer und Bestandsveränderungen) sowie Konzernumsatz jeweils um 13% zulegen auf rund 2,3 bzw. 2,0 Milliarden €. Beim operativen Ergebnis (EBITDA) und beim Vorsteuergewinn kalkuliert Fielmann mit einem Plus von jeweils 18% auf rund 400 bzw. über 190 Millionen €.
So sieht die Bilanz nach neun Monaten aus
Nach drei Quartalen (per Ende September) lagen Außenumsatz und Konzernumsatz bei 1,73 bzw. 1,50 Milliarden €. Das EBITDA verbesserte sich im Jahresvergleich um 26,6% auf 338,6 Millionen €. Vor Steuern verblieben nach neun Monaten 173,1 Millionen € und damit 22,8% mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Angesichts der starken Zwischenbilanz scheinen die Jahresziele sogar sehr konservativ gehalten zu sein und bieten damit die Möglichkeit für eine positive Überraschung.
Hat die Aktie noch Potenzial?
Zuspruch gibt es von den Analysten der Baader Bank, die ihre Kaufempfehlung bekräftigte und das Kursziel weiter bei 58 € sieht. Das Analysehaus Warburg Research sprach zwar ebenfalls von einem starken dritten Quartal, beließ die Einstufung aber auf „Hold“ mit einem Kursziel von 48 €.
Mein persönliches Kursziel liegt ungefähr in der Mitte diesen beiden Kursziele. Fielmann wird meines Erachtens auch weiterhin von der anhaltend hohen Inflation und der Preissensitivität der Verbraucher profitieren. Überdies sorgen potenzielle Akquisitionen für zusätzliches Wachstumspotenzial.
In jedem Fall traue ich der Aktie zu, den Abwärtstrend seit Mitte Juli zu durchbrechen und mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie (SMA200) neue Aufwärtsdynamik zu erzeugen. Dann könnte es weiter in Richtung der Höchststände aus diesem Jahr im Bereich der 50-€-Marke gehen.
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