Deutz-Aktie: Sind das jetzt gute Einstiegskurse?

Die Aktie des Motorenherstellers Deutz (WKN: 630500) ist am Freitag mit einem Kursverlust von -1,4% aus dem Markt gegangen und notiert bei 4,10 €. Der Abwärtstrend konnte Ende Oktober gestoppt werden, seit dem damaligen Tief bei rund 3,70 € legte der Kurs um rund +10% zu. Besteht jetzt noch weiteres Aufwärtspotenzial?

Ergebnis überproportional gesteigert

Nachdem die beiden ersten Quartale schon gut ausgefallen waren, setzte sich diese Entwicklung auch im dritten Quartal fort. Somit gab es beim am 9. November veröffentlichten Quartalsbericht keine Überraschungen.

In den ersten neun Monaten steigerte sich der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,3% auf 1,54 Milliarden €. Hierzu trugen alle Produkte und alle Regionen bei. Das Service- und das Ersatzteilegeschäft sollen deutlich ausgebaut werden – Grundlage hierfür ist die neue Strategie „Dual+“. Der Umsatzanteil dieser beiden Segmente liegt mit 360 Millionen € derzeit bei rund 23%.

Deutlich stärker fiel das Wachstum der Ertragslage aus. Das operative EBIT verbesserte sich um 40,7% auf 92,7 Millionen €. Neben einem deutlich höheren Volumenausstoß trugen auch höhere Absatzpreise zu diesem überproportionalen Anstieg bei.

Die Dual+-Strategie beinhaltet zudem ein aktives Kostenmanagement, dies macht sich bei der Ertragslage bereits bemerkbar. Die daraus resultierende operative Marge verbesserte sich um 1,3 Prozentpunkte auf 6%. Unterm Strich verblieb ein Periodengewinn von 66,5 Millionen € – ein Jahr zuvor lag er bei 52,2 Millionen €.

Dr. Sebastian C. Schulte, CEO der Deutz AG, kommentierte die Ergebnisverbesserung so:

Das starke dritte Quartal zeigt, dass wir durch die konsequente Umsetzung unserer 'Dual+'-Strategie zunehmend profitabler arbeiten.

Jahresprognose erhöht

Aufgrund der bisherigen Entwicklung sowie dem guten Verlauf im vierten Quartal erhöhte der Konzern seine Jahresprognose. Statt einer EBIT-Marge von 5% wird jetzt ein Wert von 5,3 bis 5,8% erwartet. Auch beim Motorenausstoß wird mit einem deutlich höheren Mindestabsatz gerechnet. Standen zuvor 175.000 bis 195.000 Einheiten auf dem Zettel, werden jetzt 180.000 bis 190.000 Einheiten erwartet. Der Umsatz soll weiterhin bei 2,1 Milliarden € liegen.

Positiv ist, dass der erste Serienauftrag für wasserstoffbetriebene Stromerzeugungsaggregate erteilt wurde. Von den GenSets wurden 100 Einheiten aus China bestellt. Dieser Bereich ist momentan noch defizitär, er dürfte jedoch schnell wachsen und zur Geschäftsverbesserung entsprechend beitragen.

Potenzial vorhanden

Die Kurserholung ist wirtschaftlich gerechtfertigt. Der vorherige Rückgang resultierte wesentlich aus der allgemeinen Börsenschwäche. Hinsichtlich der zu erwartenden Prognosewerte ist die Aktie unterbewertet.

Das sehen auch die Analysten so. Alle sehen deutliches Kurspotenzial. Die DZ-Bank liegt mit ihrer Einschätzung von 5,70 € ganz unten. Keppler erwartet 6 € und Hauck & Aufhäuser ist mit einem Zielkurs von 8 € am zuversichtlichsten.

Ich bin mit meiner Einschätzung etwas vorsichtiger, mein erster Zielkurs liegt bei 5 €. Das entspricht auf heutiger Basis einem Potenzial von rund +22%. Die angespannte wirtschaftliche Lage wird sich so schnell nicht ändern. Dies wird die Märkte auch weiterhin belasten. Wenn sich die Konjunktur wieder aufhellt, sehe ich auch Kurse von 6 €.

Was weiterhin für die Aktie spricht, ist deren Dividendenrendite von momentan 3,6%.

Mein Fazit: Die Aussichten auf weiter steigende Kurse sind gut.