Jost Werke: Das sollten Anleger beachten

Die Aktien von Jost Werke (WKN: JST400) brechen um -4,6% am Montag ein, aktuell steht sie bei 41,20 €. Trotz der alles in allem guten Quartalszahlen macht den Marktteilnehmern der Umsatzrückgang sorgen. Die Aktie befindet sich seit Ende Januar in einem langfristigen Abwärtstrend. Sind das jetzt schon Kaufkurse?

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ℹ️ Jost Werke vorgestellt

Die Jost Werke, kurz Jost, ist ein international führender Hersteller und Lieferant von hochwertigen sicherheitsrelevanten Systemen für LKWs und andere Nutzfahrzeuge. Mit seinen Kernmarken Jost, Rockinger, Tridec und Quicke kommt Jost auf einen weltweiten Marktanteil von rund 50%. Das Unternehmen ist in über 25 Ländern mit Produktions- oder Vertriebsstätten vertreten, der Hauptsitz befindet sich im hessischen Neu-Isenburg. Die Marktkapitalisierung beträgt 614 Millionen €.

Negative Währungseffekte belasten

Nachdem das erste Halbjahr stark ausgefallen war, macht sich im dritten Quartal die nachlassende Konjunktur bemerkbar. Der Quartalsbericht vom 13. November ist insgesamt zufriedenstellend ausgefallen. Jedoch zeigt der um rund 10% gesunkene Umsatzrückgang auf 292 Millionen €, dass auch das in Neu-Isenburg ansässige Unternehmen von der nachlassenden Konjunktur betroffen ist. Der Nachfragerückgang fand insbesondere bei den Landmaschinen statt. Zudem machten sich negative Währungseffekte in Höhe von 18,4 Millionen deutlich bemerkbar.

Die Ertragslage konnte dennoch deutlich verbessert werden. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg das bereinigte EBIT um 9% auf 33,4 Millionen €. Die daraus resultierende EBIT-Marge verbesserte sich um 2,1 Prozentpunkte auf 11,4%. Der Gewinn pro Aktie (EPS) stieg auf 1,46 € – gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von 6,8%.

Der operative Gewinn in Europa verdoppelte sich fast auf 13,4 Millionen €. Ebenfalls konnte der Rückgang im Segment Landwirtschaft vollständig durch das Segment LKW kompensiert werden. Positiv wirkten sich das aktive Kostenmanagement sowie die hohe Flexibilität aus.

Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung positiv. Die gesteigerte Profitabilität bei rückläufigem Umsatz ist bemerkenswert. Dennoch zeigt sich eine Abschwächung gegenüber den Vorquartalen.

Jost-Vorstandsvorsitzender Joachim Dürr kommentierte dies so:

Jost konnte im 3. Quartal 2023 die Resilienz seines Geschäftsmodells erneut unter Beweis stellen.

Prognose bestätigt

Bereits am 8. November hob das Unternehmen die Ertragsprognose an. Beim Wachstum des bereinigten EBIT wird jetzt mit einem hohen Wert im einstelligen Prozentbereich ausgegangen – zuvor lagen die Erwartungen im niedrigen einstelligen Bereich.

Beim Umsatz wird weiterhin mit einem Wert auf Vorjahresniveau von 1,2 Milliarden € gerechnet.

Setzt sich der Abwärtstrend fort?

Der Kursrückgang beruht überwiegend auf externen Faktoren, hauptsächlich die nachlassende Konjunktur. Im Segment der landwirtschaftlichen Maschinen ist dies bereits bemerkbar. Der Kursrückgang von insgesamt -26% seit Januar ist somit eine normale Korrektur auf den starken Kursanstieg in der zweiten Jahreshälfte des Vorjahres. Die Befürchtungen der Marktexperten sollten daher ernst genommen werden.

Dass Jost profitabel ist, zeigt der Quartalsbericht – daher sehe ich mittelfristig Potenzial und halte Kurse von 55 € für gerechtfertigt. Dennoch sollten Anleger mit Investitionen vorerst abwarten. Solange der Abwärtstrend intakt ist, besteht keine Eile. Erst sollte eine Bodenbildung eintreten.

Die sehr positive Einschätzung von Hauck & Aufhäuser mit einem Kursziel von 83 € ist meiner Meinung nach momentan nicht gerechtfertigt. Der Zielkurs der Deutschen Bank mit 65 € ist das wesentlich realistischer, vorerst aber auch kaum zu erreichen. Positiv ist die Dividendenrendite mit momentan 3,4%.

Mein Fazit: Vor einem Einstieg eine Bodenbildung abwarten.

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