Nordex-Aktie: Sorgen die Zahlen für frischen Wind?

Nachdem die Nordex-Aktie (WKN: A0D655) seit Anfang November um fast +15% zulegte, geht es am Dienstagmorgen um über -2% bergab mit dem Kurs des Windkraftanlagenbauers. Sorgen die Quartalszahlen von Nordex für Ernüchterung bei Anlegern?

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ℹ️ Nordex vorgestellt

Die Nordex SE mit Sitz in Hamburg entwickelt und produziert Onshore-Windkraftanlagen (für den Betrieb an Land). Neben der Hauptproduktionsstätte in Rostock fertigt das Unternehmen an weiteren Standorten in Deutschland, Brasilien, Indien, Mexiko und Polen. Insgesamt installierte Nordex bislang Windenergieanlagen in über 40 Ländern mit einer Leistung von ca. 44 Gigawatt. Außerdem ist Nordex in der Planung von Windparks bis zu deren schlüsselfertiger Errichtung tätig. An der Börse ist der Windkraftanlagenbauer mit ca. 2,6 Milliarden € bewertet.

Fortschritte bei der Profitabilität

Die Zahlen für das abgelaufene Quartal, die Nordex zum Börsenstart am Dienstag präsentierte, lesen sich grundsätzlich gut. Die wichtigste Nachricht ist zweifellos, dass sich die Profitabilität von Nordex kontinuierlich erhöht.

Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im dritten Quartal bei 48 Millionen €. Das stellt nicht nur eine deutliche Verbesserung gegenüber dem operativen Verlust von 27 Millionen € im Vergleichszeitraum des Vorjahres dar, sondern ist auch der zweite operative Quartalsgewinn in Folge für Nordex.

Aufgrund des schwachen ersten Halbjahres steht nach neun Monaten immer noch ein operativer Verlust von 67 Millionen € zu Buche, was einer EBITDA-Marge von -1,5% entspricht. Aber auch hier zeigt sich eine deutliche Verbesserung, denn vor einem Jahr lag die operative Marge noch bei -5,2%.

Beim Umsatz zeichnet sich hingegen keine positive Entwicklung ab. Die Erlöse beliefen sich im dritten Quartal wie im Vorjahr auf 1,7 Milliarden €. Ein weiteres Haar in der Suppe ist, dass der durchschnittliche Verkaufspreis je Megawatt Leistung mit 0,79 Millionen € leicht unter den Wert des ersten Halbjahres gesunken ist.

In Wellen auf und ab

Charttechnisch steckt die Nordex-Aktie seit gut einem halben Jahr in einem Seitwärtstrend fest und bewegt sich in Wellenbewegungen zwischen rund 10 und 13 € auf und ab. Kurzzeitige Aufwärts- und Abwärtstrends fanden immer nach wenigen Wochen ein Ende bei wichtigen Widerstand- und Unterstützungsniveaus.

Wie nachhaltig ist das Gewinnwachstum?

Die Nordex-Aktie ist zweifellos auf dem Weg der Besserung, was die Profitabilität anbelangt. Trotzdem macht der Windkrafthersteller in dieser Beziehung eher Trippelschritte und keine Riesensprünge vorwärts.

Ob sich die Steigerung des operativen Gewinns auch im vierten Quartal fortsetzen wird, ist schwer zu beurteilen. Nordex-CEO Blanco warnte in der Kommentierung der Quartalszahlen, dass eine planmäßige Ausführung von Projekten wichtig sei, um die Profitabilität weiter zu steigern.

Für mich ist die Nordex-Aktie deshalb momentan keine Kaufempfehlung. Anleger, die ihr Geld gerne in Windkraft investieren, sollten eher zu den Papieren des Branchenführers Vestas greifen. Die Dänen sind in puncto Umsatz- und Gewinnwachstum bereits einen Schritt weiter als Nordex.

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