Infineon-Aktie: Nach den Zahlen zuschlagen?
Die Infineon-Aktie (WKN: 623100) reagiert mit einem Kurssprung auf die aktuellen Quartalszahlen. Bei Xetra steigt der Kurs um mehr als +8% auf 33,29 € und ist damit bester Performer im DAX. Seit Anfang November stehen bereits Gewinne von mehr als +20% zu Buche. Die Schwächephase scheint überwunden, doch was ist jetzt noch möglich?
ℹ️ Infineon vorgestellt
Die Infineon Technologies AG mit Sitz in Neubiberg bei München ist ein weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen für Power-Systems und das Internet der Dinge (IoT). Die Geschäfte gliedern sich auf in die Bereiche Automotive, Green Industrial Power, Power & Sensor Systems und Connected Secure Systems. Mit den Produkten und Lösungen soll die Dekarbonisierung und Digitalisierung vorangetrieben werden. An der Börse wird der DAX-Konzern aktuell mit knapp 40 Milliarden € bewertet.
Infineon mit gutem Jahresendspurt
Die Zahlen zum dritten Quartal hatten die Märkte noch verschreckt und im August eine langwierige Abwärtsphase eingeläutet. Daher blickten Anleger mit großer Spannung auf die Zahlen zum vierten Quartal des im September zu Ende gegangenen Geschäftsjahres 2022/23. Zumal die Süddeutschen im Rahmen der Q3-Bilanz erneut eine rückläufige Entwicklung gegenüber dem Vorquartal prognostiziert hatten.
Nun liegen die Q4-Zahlen vor und diese zeigen einen überraschend starken Jahresendspurt. Laut Mitteilung lagen die Erlöse zwischen Juli und September bei 4,15 Milliarden € und fielen damit etwas höher aus als in den drei Monaten zuvor. Zurückzuführen war dies auf eine rege Nachfrage in den Bereichen Elektromobilität und Erneuerbare Energien. Das Segmentergebnis blieb mit 1,04 Milliarden € zum Vorquartal nahezu konstant.
Segmentergebnis steigt auf Jahressicht um 30%
Im abgelaufenen Geschäftsjahr setzte Infineon 16,31 Milliarden € um und damit 15% mehr als im Jahr zuvor. Das Segmentergebnis zog doppelt so stark an und verbesserte sich auf 4,4 Milliarden €. Entsprechend positiv entwickelte sich auch die Segmentergebnis-Marge, die auf 27% kletterte.
Konzernchef Jochen Hanebeck kommentierte die Ergebnisse wie folgt:
Infineon hat im Geschäftsjahr 2023 bei Umsatz und Profitabilität neue Rekorde erreicht. Die Ergebnisse sind eine erste Bestätigung auf unserem ambitionierteren Kurs, den wir als Unternehmen vor einem Jahr eingeschlagen haben.
Weiter auf Wachstumskurs
Doch nicht nur das Hier und Jetzt gefiel den Anlegern, auch die weiteren Aussichten kommen am Markt gut an.
Für das im Oktober begonnene Geschäftsjahr stellte der Halbleiterkonzern einen Umsatz von 17 Milliarden € plus/minus 500 Millionen € in Aussicht. Etwas zurückhaltender gibt sich das Management bei der Segmentergebnis-Marge, die in der Mitte der Umsatzspanne einen Wert von 24% erreichen soll. Das Segmentergebnis läge hiernach bei rund 4,1 Milliarden €.
Bei dem um Investitionen in den Frontend-Bereich und die Akquisition von GaN-Systems bereinigten Free Cashflow kalkuliert Infineon mit 2,2 Milliarden €. Im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug der bereinigte Free Cashflow knapp 1,64 Milliarden €.
Außerdem wurden weitere Milliardeninvestitionen angekündigt. Für den Ausbau der Standorte in Malaysia, Dresden und Villach werden im neuen Geschäftsjahr insgesamt 3,3 Milliarden € veranschlagt.
Das soll sich langfristig auszahlen. Mit dem Ausbau der drei Standorte will man den Umsatz mit Siliziumkarbid bis zum Ende des Jahrzehnts auf rund 7 Milliarden € pro Jahr steigern. Der eigene Marktanteil soll dann bei 30% liegen.
Gehört die Aktie ins Depot?
Auch wenn im laufenden ersten Quartal mit etwas schwächeren Ergebnissen gerechnet wird, bleibe ich sehr positiv gestimmt für Deutschlands größten Chipkonzern. Infineon ist in zahlreichen Wachstumsmärkten sehr stark positioniert.
Vor allem der Trend zur Elektromobilität und der Triumphzug von Fahrassistenzsystemen lassen auf eine dynamische Nachfrageentwicklung hoffen. Schon jetzt sind die Orderbücher prall gefüllt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Auftragsbestand in der Autosparte beim Doppelten des Jahresumsatzes.
Weitere Wachstumstreiber liegen in der Energiewende, da Halbleiter entlang der gesamten Energiekette gebraucht werden. Aber auch die zunehmende Digitalisierung und die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz bieten großes Nachfragepotenzial für die leistungsstarken Halbleiter von Infineon.
Perspektivisch ist daher mit weiter steigenden Kursen zu rechnen. Die UBS empfiehlt die Aktie in einer aktuellen Studie mit einem Kursziel von 45 € zum Kauf. Bleiben die Märkte angesichts der jüngsten Zinseuphorie im Rallye-Modus, könnte die Aktie sogar kurzfristig bis zum Jahreshoch von 40,27 € klettern.
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